Immer mehr Hai-Attacken: Ist der Mensch schuld?

Von Nicole Freialdenhoven
14. August 2012

Seit einigen Jahren häufen sich tödliche Hai-Attacken auf Menschen: Allein vor der australischen Westküste starben innerhalb eines Jahres fünf Menschen; zuletzt traf es einen französischen Surfer vor der Insel La Réunion im Indischen Ozean. Vor Ort reagieren die Behörden mit einer Aufhebung des Fangverbotes von Haien, die unter Artenschutz stehen. La Réunion gab beispielsweise 20 Bulldoggen- und Tigerhaie zum Fang frei.

Dabei sind Haiattacken im Vergleich zur Gefahr, die von anderen Tieren ausgeht, eher selten. So fordern Haie durchschnittlich zehn Todesopfer im Jahr, während Quallenbisse jährlich bis zu hundert Menschen töten. Noch gefährlicher ist es an Land: 100.000 Menschen sterben jedes Jahr an Schlangenbisse, Skorpione haben 5000 Tote auf dem Gewissen und Elefanten immerhin noch 600 Tote.

Dass der Hai so viel schlechter da steht als andere Tiere, liegt vor allem daran, dass ein tödlicher Vorfall von der Presse viel eher aufgegriffen wird, als der Tod durch einen Quallenbiss.

Nicht zu leugnen ist jedoch, dass sich die Angriffe der Haie in den letzten zwanzig Jahren verdoppelt haben. Doch auch hier sehen Experten die Schuld bei den Menschen: Zum einen dringen Haie aufgrund der Überfischung immer mehr in küstennahe Regionen vor um Nahrung zu finden und zum anderen tummeln sich immer Menschen als Wassersportler und Taucher in den Meeren.