Tiefsee-Schnecken ungewollt verschleppt

Von Ingo Krüger
31. Mai 2012

Blinde Passagiere auf dem Forschungs-U-Boot "Alvin" sorgen für einige Aufregung unter den beteiligten Wissenschaftlern. Sie hatten ungewollt 38 Tiefsee-Schnecken (Lepetodrilus gordensis) aus dem Meer vor der US-Westküste im Gebiet von Gorda Ridge 635 Kilometer weit nach Norden zum Endeavour Main Field gebracht. Nun warnen sie vor verheerenden Folgen für das Öko-System.

Zwar hatte die "Alvin" eine umfangreiche Reinigung erhalten, doch die Schnecken waren unentdeckt geblieben. Daher staunten die Forscher nicht schlecht, als sie nach einem Tauchgang die Tiere fanden, die es lediglich in Gorda Ridge gibt. Die Forscher erkannten schnell, dass sie selbst die Urheber dieses Transportes gewesen sein mussten.

Die Wissenschaftler erstellten eine Studie, in der sie die Konsequenzen der Verschleppung darlegen. Tiere, die aus ihrem ursprünglichen Lebensraum, in einen anderen gelangen, brächten auch potenzielle Krankheiten mit, warnen die Experten. Sie könnten sich ungehindert vermehren und das Ökosystem ins Ungleichgewicht bringen. Gerade wenn der Mensch die Ursache dieser Veränderung sei.