Wird die Titanic zur Müllhalde?

Von Nicole Freialdenhoven
12. April 2012

100 Jahre nach dem spektakulärsten Schiffsunglück aller Zeiten ist die Titanic wieder in aller Munde: James Cameron lässt den Dampfer in 3D erneut auf die Kinoleinwand los und das Fernsehen zeigt eine nagelneue Miniserie aus Großbritannien, die den Untergang der Titanic thematisiert.

Auch eine Jubiläumskreuzfahrt, die exakt zur gleichen Zeit die gleiche Route abfahren will (ohne Eisberg, versteht sich), war direkt nach der Ankündigung ausverkauft. Dabei sind es Kreuzfahrten, die dem Wrack der Titanic mittlerweile mehr zusetzen, als die Jahrzehnte am Meeresgrund: So gleicht das Gebiet rund um das Wrack in 4000 Metern Tiefe mittlerweile einer regelrechten Müllhalde, berichten Wissenschaftler, die mit einem Tauchfahrzeug zur Titanic abtauchen.

Schuld daran sind Kreuzfahrtschiffe, die auf ihren Transatlantikrouten gezielt die Unglücksstelle ansteuern. Dabei wird immer wieder Müll einfach ins Wasser "entsorgt". Doch auch Katastrophentouristen, die für 45.000 Euro einen Tauchgang zur Titanic unternehmen, tragen zur Vermüllung bei, denn sie hinterlassen am Wrack Plastikblumen, Gedenktafeln und ähnliches wie an einer Gedenkstätte an der Autobahn. Eine 35 Quadratkilometer große Schutzzone rund um das Wrack soll nun verhindern, dass Abfälle und Abwässer der ansonsten gut erhaltenen Titanic zusetzen.