Korallenriffe verstummen durch menschliche Aktivitäten

Gefährdung der Korallenriffe und ihrer Geräusche durch Überfischung und Düngemittel

Von Ingo Krüger
9. Dezember 2014

Korallenriffe gehören zu den lautesten Umgebungen auf unserem Planeten. Mit Unterwassermikrofonen lassen sich die Geräusche von Fischen, Krustentieren und Polypen noch aus einer Entfernung von mehreren Kilometern hören. Doch britische Forscher haben jetzt nachgewiesen, dass das bunte Treiben in den Riffen durch menschliche Aktivitäten stirbt.

Die Riffe verlieren ihre Bewohner und werden etwa durch Überfischung und durch den starken Einsatz von Düngemitteln leiser. Ungeschützte Korallenriffe sind nur ein Drittel so laut wie gesunde Riffe.

Der ewige Teufelskreis abnehmender Besiedlung

Larven von Fischen und Wirbellosen benötigen jedoch akustische Signale, um den Weg zum Riff zu finden und dort zu siedeln. So haben beschädigte Riffe Probleme, neue Anwohner anzulocken. Die Besiedlung nimmt immer weiter ab - ein Teufelskreis. Dadurch sinkt die Chance auf eine Regeneration des Riffs immer weiter.

Künftig wollen die Wissenschaftler akustische Analysen verwenden, um die Gesundheit eines Riffs zu definieren. Zugleich wollen sie noch genauer untersuchen, inwieweit der Mensch auch indirekt am Sterben der Korallen und ihrer Mitbewohner mitwirkt. Nur so ließen sich geeignete Schritte für den Schutz der Riffe treffen, meinen die Forscher.