Nord- und Ostsee wichtig für Schweinswale und andere Meeressäuger

Deutsche Regionen dienen als Aufenthalts- und Durchzugsgebiete für zum Teil bedrohte Meeressäuger

Von Ingo Krüger
31. Oktober 2014

Nord- und Ostsee sind wichtige Aufenthalts- und Durchzugsgebiete für Schweinswale und andere bedrohte Meeressäuger. Dies zeigt eine Analyse des Bundesamtes für Naturschutz (BfN). So halten sich in Nord- und Ostsee neben Seevögeln auch bedrohte große Walarten und Delphine, wie etwa Weißschnauzen- und Weißseitendelfine, auf.

Problematische Lage in der Ostsee

Ein Monitoring ergab, dass sich im deutschen Teil der Nordsee im Frühjahr 2014 etwa 54.000 Schweinswale befanden, im Herbst immerhin noch 15.000. Zu ihrem bevorzugten Aufenthaltsgebiet zählt das Sylter Außenriff, wo sie sich zur Paarung treffen.

Problematischer ist die Situation dagegen in der Ostsee. Dort leben lediglich 960 Schweinswale. Besonders schlecht ist die Lage für die sehr kleine eigenständige Population östlich vom Darß. Die Tiere sind in dieser Region so selten geworden, dass ihre Erfassung nur mit Hilfe von Unterwassermikrofonen, die die Orientierungslaute der Tiere aufzeichnen, möglich ist. Diese Population befindet sich daher auch auf der Roten Liste stark gefährdeter Arten.

Vereinzelt Buckelwale und Riesenhaie in der Nordsee

Zwergwale, aber auch Weißschnauzen- und Weißseitendelfine werden vereinzelt, aber regelmäßig in küstenfernen Bereichen geortet. Sie leben vor allem im Gebiet nordöstlich der Doggerbank. Auch Buckelwale und Riesenhaie werden gelegentlich in der deutschen Nordsee gesichtet.

Ostsee und Deutsche Bucht sind nach Angaben des BfN zudem für Seevögel wichtige Aufenthalts- und Durchzugsgebiete. So hielten sich im Juli 2014 Papageitaucher, Skua und Atlantiksturmtaucher in der Deutschen Bucht und auf der Doggerbank auf.