Klimawandel verwirrt Fische - Orientierungslos durch saures Meerwasser

Von Ingo Krüger
17. April 2014

Fische haben einen feinen Geruchssinn. So können sie etwa ihre Artgenossen warnen, wenn ein Feind in der Nähe ist. Dafür geben sie über die Haut einen Stoff ab, den die anderen wahrnehmen.

Australische Forscher haben jetzt herausgefunden, dass der Geruchssinn von Fischen durch saures Wasser völlig durcheinander gerät. In den Gewässern der Korallenriffe vor der Küste von Papua-Neuguinea, die von Natur aus saurer als anderswo sind, konnten sie beobachten, dass die Fische vor ihren Feinden nicht die Flucht ergriffen.

Auswirkungen von saurem Wasser auf Fische

Im Gegenteil: Die Tiere wurden sogar von dem Geruch ihrer Jäger angezogen. Doch das saurere Wasser wirkte nicht nur auf den Geruchssinn der Tiere. Es machte sie auch orientierungslos.

Der höhere Kohlendioxidgehalt in der Region ist durch vulkanische Aktivität am Meeresboden entstanden. Doch, zeige sich hier, so die Ansicht der Forscher, was durch die Übersäuerung der Meere infolge des Klimawandels passieren könne. So würden sich Fische weiter von ihren Schutzräumen entfernen und aktiver werden. Dieses für sie riskante Verhalten erhöhe die Gefahr, von Jägern angegriffen zu werden.

Gut 30 Prozent des freigesetzten Treibhausgases Kohlendioxid wird durch die Ozeane absorbiert. CO2 löst sich im Wasser und bildet dort Kohlensäure, die Kalkschalen und Skelette aus Kalk angreift, der pH-Wert sinkt.