UN-Weltklimarat IPCC warnt in seinem Sachstandsbericht vor Versauerung der Meere

Von Ingo Krüger
11. April 2014

Der Weltklimarat der Vereinten Nationen IPCC warnt in seinem neuesten Sachstandsbericht vor der Versauerung der Meere.

Diese entziehe Korallen, Meeresschnecken, Austern und Zooplankton die Lebensgrundlage, weil sie auf die Bildung von Kalkschalen angewiesen sind. Doch diese lösen sich in saurem Wasser auf.

Der sinkende ph-Wert entsteht dadurch, dass sich das Treibhausgas Kohlenstoffdioxid im Wasser zu Säure wandelt. Der IPCC warnt, dass mit dem Absterben von Kleinstlebewesen die Lebensgrundlage vieler größerer Meeresbewohner verschwinde.

Versauerung für manche Lebewesen durchaus positiv

Andererseits gibt es auch Lebewesen, die auf die Zunahme von CO2 positiv reagieren. Die winzige Kalkalge Emiliania huxleyi etwa, die rund die Hälfte der Masse aller Kalkorganismen im Ozean ausmacht, stellte im Laborversuch erheblich größere Schalen her, nachdem Wasser im Labor mit Kohlenstoffdioxid angesäuert worden war.

Infolge des bereits um 0,1 Einheiten gefallenen pH-Wertes an der Meeresoberfläche hat das durchschnittliche Gewicht dieser Kalkalgen im Verlauf der vergangenen 220 Jahre um 40 Prozent zugenommen. Auch Seepocken und zahlreiche Algen gedeihen gut in saurerem Wasser.

Sicher sind die Prognosen jedoch nicht, denn sie beziehen sich häufig auf die Ergebnisse von Laborversuchen. Wie das Ökosystem Meer letztlich auf die Versauerung reagieren wird, ist vielen Wissenschaftlern noch unklar.

Die Kreidefelsen von Dover und Rügen, meist weiße oder hellgraue Kalksteine, entstanden zur Hochzeit der Schalentiere während der warmen Kreidezeit vor mehr als 65 Millionen Jahren.