Killer-Seesterne bedrohen Great Barrier Reef - Taucher gehen mit Giftspritzen auf Jagd

Von Dörte Rösler
21. März 2014

Am australischen Great Barrier Reef gehen derzeit Taucher mit Giftspritzen gegen Seesterne vor. Die gefräßigen Dornenkronen haben schon weite Teile des 2300 Kilometer langen Riffs befallen. Sollten die Korallen-Killer sich weiter ausbreiten, droht das ohnehin geschwächte Ökosystem zu kippen.

Bei zu vielen Dornenkronen können sich Korallenbestände nicht erholen

Der Name Dornenkrone passt nicht nur optisch - wenn sich die Killer-Seesterne auf ein Korallenriff setzen, beginnt ein langsames Leiden. Die vielarmigen Geschöpfe fressen bis zu zehn Quadratmeter Korallen pro Jahr - zu viel, als dass sich die Bestände erholen könnten. Während früher nur alle 80 Jahre eine Epidemie der Seesterne auftrat, vermehren sich die Dornenkronen heute ungehemmt.

In geringer Anzahl hat die Dornenkrone einen positiven Effekt auf das Ökosystem. Sie frisst bevorzugt schnell wachsende Korallen und macht so Platz für langsam wachsende Arten. Wenn zu viele Dornenkronen da sind, vernichten sie jedoch alles Leben am Riff.

Neues Gift führt dazu, dass sich der Seestern selbst zersetzt

Die Behörde des Meeresparks Great Barrier Reef hat deshalb zur Säuberung aufgerufen. Zu Hilfe kommt ihnen dabei ein neuer Giftstoff aus Ochsengalle. Nach der Injektion in einen der vielen Arme beginnt der Killer-Seestern sich selbst zu zersetzen. Bis zu 300 Tiere schafft ein Team in einem 40-minütigen Tauchgang. Ganz wohl ist den Tauchern bei der Seestern-Jagd zwar nicht - ohne die Giftspritzen würde das Riff jedoch in wenigen Jahren veröden.