Der Wal als ein Höhepunkt der Evolution: Die jüngsten spannenden Forschungsergebnisse

Von Cornelia Scherpe
12. März 2014

Wale sind beeindruckende Lebewesen und das nicht nur für Wissenschaftler. Allein ihre Größe und die Tatsache, dass sie im Meer lebende Säugetiere sind, fasziniert viele Menschen.

Sie wirken kraftvoll und verletzlich zugleich und geben viele Rätsel auf. Einige dieser Rätsel konnten Forscher in den letzten Jahren lüften und haben den Wal als Meeressäugetier nur noch spannender gemacht.

Die Wale und ihre eigene Kultur

Durch ihre Beobachtungen können die Forscher mit Sicherheit sagen, dass Wale neben den Primaten die höchstentwickelte Spezies der Erde sind. Sie sind sehr intelligent und leben in komplexen sozialen Strukturen. Sie haben sogar je nach Gruppe eigene Kulturen und heben sich so extrem von anderen Tierarten ab.

"Kultur" bedeutet, dass die einzelnen Mitglieder gezielt Wissen weitergeben und so Erfahrungen auch von Generation zu Generation wandern. Bei Walen findet dies tatsächlich statt. Die Jungtiere lernen von ihrer Sippe spezifische Verhaltensmuster.

Fürsorglicher Umgang in der Gruppe

Unterwassermikrofone und GPS-Markierungen haben außerdem gezeigt, dass die männlichen und weiblichen Tiere getrennt leben. Während die Bullen weite Strecken in den Weltmeeren zurücklegen, bleiben die Weibchen in einem Territorium und ziehen den Nachwuchs gemeinsam auf.

Dabei säugen alle Mütter auch die Kinder von anderen Gruppenmitgliedern und vermitteln das Wissen wie Lehrerinnen an eine gesamte Klasse. Das Sozialverhalten ist liebevoll und auch Babysitting gehört zum Alltag, wenn ein Muttertier gerade auf Nahrungssuche ist.

Innerhalb der Verbände wird auch als Gruppe gegen Angriffe gekämpft und dabei der Nachwuchs bedingungslos geschützt. Der Austausch von Anweisungen, Fragen und Wissen erfolgt bei den Walen mittels Klicklauten. Diese sind sogar in jeder Gruppe leicht unterschiedlich.

Man kann also sagen, dass die Wale in jeder Kultur einen eigenen Dialekt haben. Auf genetische Unterschiede konnten Forscher das nicht zurückführen, was bedeutet, dass die "Sprache" sich kulturell entwickelt haben muss.