Forscher entdecken durch Zufall grönländisches Korallenriff

Von Frank Sprengel
7. Februar 2014

Herbst 2012 fanden Forscher an Instrumenten, die sie an der Südwestküste Grönlands zwecks Wasserproben von ihrem Forschungsschiff aus in eine Tiefe von 900 Metern herabließen, Korallenäste. Was auf Anhieb wenig spektakulär erschien, entpuppte sich schnell als wahre Sensation. Die Anhaftungen seien nämlich das erste Indiz dafür, dass es vor Grönland nicht nur wie hinlänglich bekannt vereinzelte Korallen, sondern sogar ein ganzes Korallenriff gäbe.

Den unumstößlichen Beweis für die Existenz des Korallenriffs lieferte ein weiteres Forscherteam, dem es Ende letzten Jahres erstmals gelang, das Riff zu fotografieren. Anhand der Fotos ließe sich schon jetzt erkennen, dass das grönländische Riff nicht so farbenprächtig wie tropische Korallenriffe sei. Außerdem scheine das Riff vor Grönland nicht so groß wie die bereits ausführlich untersuchten Riffe Norwegens, die bis zu 30 Meter hoch und viele Kilometer lang seien, zu sein.

Über die genauen Ausmaße und vor allem das Alter des grönländischen Korallenriffs könne man aber ohne weiterführende Untersuchungen noch nichts Verbindliches sagen.