Die Nebenmeere des Pazifischen Ozeans

Größter Ozean der Erde ist der Pazifische Ozean, auch Pazifik genannt. Er liegt angrenzend an allen anderen Ozeanen und verfügt über mehrere Nebenmeere. Die Nebenmeere des Pazifiks liegen größtenteils vor der vor der asiatisch-australischen Seite; zum Pazifischen Ozean hin werden sie durch mehrere Tiefseegräben und Inseln getrennt. Informieren Sie sich über den Pazifik und seine Nebenmeere.

Von Jens Hirseland

Pazifik - Generelle Merkmale

Den Pazifischen Ozean kennt man auch unter den Bezeichnungen Großer Ozean oder Stiller Ozean. Mit einer Gesamtfläche von 181,45 Millionen Quadratkilometern ist der Pazifik der größte Ozean unseres Planeten. An seiner tiefsten Stelle erreicht er 11.045 Meter unter dem Meeresspiegel.

Von Nord nach Süd erstreckt sich der Pazifische Ozean von der Arktis und Nordamerika bis nach Südamerika und der Antarktis. Außerdem verläuft er von Mittelamerika bis nach Australien und Ozeanien.

Die vielen Inseln, die in der Südsee liegen, teilt man besonders nach kulturellen Aspekten ein; so gibt es die Archipele

  • Melanesien (hierzu zählt Neuguinea)
  • Polynesien (mit Neuseeland) und
  • Mikronesien.

Außerhalb dieser Regionen finden sich zahlreiche weitere Inseln und Inselgruppen, zu denen beispielsweise

  • Japan mit umgebenden Inselgruppen
  • Russland mit Sachalin, Kurilen und den Kommandeurinseln
  • die USA mit Aleuten, Alexanderarchipel und den Kanalinseln
  • Kanada mit Vancouver Island
  • Mexiko mit Rocas Alijos und den Revillagigedo-Inseln
  • Frankreich mit der Clipperton-Insel
  • Costa Rica mit der Kokosinsel
  • Kolumbien mit Malpelo
  • Ecuador mit den Galapagosinseln
  • Chile mit den Desventuradas-Inseln, Sala y Gómez und den Juan-Fernández-Inseln
  • Neuseeland mit den Aucklandinseln und Campbell Island
  • Australien mit der Macquarieinsel
  • Inseln der Fjordküste im Großen Süden

gehören.

Blick von Holzterasse mit Liegestühlen und Infinity-Pool auf das türkise Meer, Sommerurlaub
Blick von Holzterasse mit Liegestühlen und Infinity-Pool auf das türkise Meer, Sommerurlaub

Nebenmeere des Pazifischen Ozeans

Der Pazifik hat zahlreiche Nebenmeere, die zumeist durch Tiefseegräben und Inseln voneinander getrennt werden. Dazu gehören das Beringmeer, der Golf von Alaska, der Golf von Kalifornien, der Golf von Panama, das Chilenische Meer, die Tasmansee, das Korallenmeer, das Australische Mittelmeer, die Philippinensee, das Chinesische Meer, das Japanische Meer sowie das Ochotskische Meer.

Im Folgenden geben wir einen Überblick über die Nebenmeere des Pazifiks.

Beringmeer

Das Beringmeer ist auch unter der Bezeichnung Beringsee bekannt. Dabei handelt es sich um ein Randmeer des Pazifischen Ozeans, das sich zwischen Nordamerika und Nordostsibirien befindet.

Geographische Lage des Beringmeers nordwestlich von Nordamerika
Geographische Lage des Beringmeers nordwestlich von Nordamerika

Geographische Aspekte des Beringmeers

Das Beringmeer liegt zwischen der Ostküste Sibiriens und der Westküste von Alaska. Auf der Nordseite besteht durch die Beringstraße eine Verbindung zum Arktischen Ozean.

Im Süden bilden die amerikanischen Aleuten-Inseln sowie die Kommandeurinseln die Grenze des Randmeers. An ihrer Westseite grenzt die Beringsee an den Norden der russischen Halbinsel Kamtschatka.

Insgesamt umfasst das Beringmeer, das als größtes Flachmeer der Welt gilt, eine Fläche von 2,26 Millionen Quadratkilometern. Die tiefste Stelle, die sich nördlich der Aleuten befindet, erreicht 4096 Meter. Benannt wurde das Beringmeer nach dem dänischen Forscher Vitus Bering (1681-1741), der die Region 1741 bereiste, um nach einer Landverbindung zwischen Asien und Amerika zu suchen.

Inseln im Beringmeer

Neben den Aleuten und den Kommandeurinseln befinden sich noch weitere Inseln im Beringmeer. Dies sind

  • die Insel Nunivak
  • King Island
  • die Diomedes-Inseln
  • Pribilof Islands
  • die St.-Matthew-Insel
  • die St.-Lorenz-Insel sowie
  • die russische Karagininsel.

Golf von Alaska

Bei dem Golf von Alaska handelt es sich um einen Arm des Pazifischen Ozeans. Geographisch befindet er sich südlich von Alaska zwischen der Kodiak-Insel und der Alaska-Halbinsel auf der Westseite und dem Alexanderarchipel auf der Ostseite.

Zu den typischen Merkmalen des Golfs von Alaska gehört die zerklüftete Küstenlinie, die sich aus zahlreichen

zusammensetzt. Außerdem kommt es in der Region häufig zu heftigen Stürmen. Die Wolkenbildung im Golf von Alaska führt oftmals zu Niederschlägen im Pazifischen Nordwesten.

Geographische Lage des Golf von Alaska südlich von Alaska
Geographische Lage des Golf von Alaska südlich von Alaska

Golf von Kalifornien

Der Golf von Kalifornien, auch Cortes-See genannt, ist zwischen der Halbinsel Niederkalifornien (Baja Kalifornien) und Mexiko zu finden. Das Nebenmeer des Pazifiks hat eine Länge von 1.100 Kilometern und umfasst eine Fläche von 160.000 Quadratkilometern. Die Breite des Gewässers schwankt zwischen 60 und 190 Kilometern.

In der Nordregion des Golfs, der zu Mexiko gehört, liegt das Mündungsdelta des Colorado River. Die zwei bedeutendsten Inseln des Randmeers sind die Isla Tiburon und die Isla Angel de la Guarda. Insgesamt gibt es im Golf von Kalifornien 37 Inseln.

Entdeckt wurde der Golf von Kalifornien 1539 von dem spanischen Seefahrer Francisco de Ulloa, der ihm den Namen Mar de Cortes gab, um auf diese Weise den Konquistador Hernan Cortes (1485-1547) zu ehren. In der heutigen Zeit zählen zahlreiche Küstenabschnitte und Inseln des Golfs zum Welterbe der UNESCO.

Golf von Panama

Ein weiteres Randmeer des Pazifischen Ozeans ist der Golf von Panama. Diese Ausbuchtung befindet sich auf der pazifischen Seite des mittelamerikanischen Landes. An ihrer breitesten Stelle erreicht die Bucht 240 Kilometer. Die Maximaltiefe liegt bei 220 Metern. Die Gesamtfläche des eher flachen Gewässers beträgt etwa 2.400 Quadratkilometer.

Der Golf von Panama erstreckt sich auf seiner Westseite von der Halbinsel Azuero bis zur östlich gelegenen Provinz Darien. Als südliche Grenze dient eine ungefähr 200 Kilometer lange Linie von der Südspitze Azueros in Richtung Osten.

Innerhalb des Gewässers befinden sich kleinere Golfe wie der Golf von San Miguel und der Golf von Parita. Darüber hinaus gibt es dort zahlreiche kleine Inseln wie die Perleninseln.

Bedeutendster Fluss am Golf von Panama ist der Tuira, der in ihn mündet. Über den Panamakanal besteht auch eine Verbindung zur Karibik und zum Atlantischen Ozean.

Skyline von Panama-Stadt am Pazifik mit Wolkenkratzern und Autobahn bei Sonnenuntergang
Skyline von Panama-Stadt am Pazifik mit Wolkenkratzern und Autobahn bei Sonnenuntergang

Chilenisches Meer

Als Chilenisches Meer (Mar Chileno) bezeichnet man den Teil des Pazifiks, der westlich vor der chilenischen Küste liegt. Es grenzt an das Argentinische Meer.

Die Grenzen zwischen dem Chilenischen und dem Argentinischen Meer wurden 1984 nach länger andauernden Konflikten zwischen Chile und Argentinien durch die Ziehung von Basislinien vertraglich festgelegt. Westlich dieser Linien liegt das Chilenische Meer, während sich östlich davon das Argentinische Meer befindet.

So zählen fast alle Inseln südlich von Feuerland, abgesehen von Becasses und Gable, zum Chilenischen Meer und damit zu Chile. Durch die Magellan-Straße werden das Chilenische Meer und der Pazifik mit dem Atlantischen Ozean verbunden.

Geographische Lage des chilenischen Meeres
Geographische Lage des chilenischen Meeres

Tasmansee

Zwischen Australien und Neuseeland befindet sich die Tasmansee, auch Tasmanische See genannt, die zum Südpazifik zählt. Das Nebenmeer verfügt über eine Gesamtfläche von etwa 2,3 Millionen Quadratkilometern und erreicht eine Nord-Süd-Ausdehnung von rund 2800 Kilometern. Die Ausdehnung zwischen Australien und Neuseeland erreicht ca. 2000 Kilometer.

Im Westen wird die Tasmansee von der Ostküste Australiens und der Insel Tasmanien begrenzt, während im Osten Neuseeland die Grenze bildet. Über die Bass-Straße, die zwischen Tasmanien und dem australischen Festland liegt, besteht eine Verbindung zur Großen Australischen Bucht und damit zum Indischen Ozean.

In der Nordhälfte geht die Tasmanische See in das Korallenmeer über, das ebenfalls zu den Nebenmeeren des Pazifischen Ozeans gehört. Als Südgrenze des Gewässers gilt eine gedachte Linie, die sich vom Südwesten Neuseelands bis zum südlichsten Punkt von Tasmanien erstreckt. Als Namensgeber der Tasmansee dient der holländische Seefahrer Abdel Tasman (1603-1659), der 1642/43 sowohl Tasmanien als auch Neuseeland entdeckte.

Geographische Lage der Tasmansee zwischen Australien und Neuseeland
Geographische Lage der Tasmansee zwischen Australien und Neuseeland

Inseln in der Tasmanischen See

Neben der Insel Tasmanien gibt es in der Tasmanischen See noch zahlreiche weitere Inseln. Dazu gehören vor allem

  • die Lord-Howe-Insel
  • Ball's Pyramid
  • die Norfolkinsel sowie
  • Elizabeth Reef und
  • Middleton Reef.

Sämtliche Inseln zählen zu Australien.

Korallenmeer

Das Korallenmeer ist auch unter der Bezeichnung Korallensee bekannt. Gemeint ist damit ein Nebenmeer des Pazifiks, das eine Fläche von 4.791.000 Millionen km² umfasst.

Geographische Lage des Korallenmeers
Geographische Lage des Korallenmeers

Geographische Aspekte des Korallenmeers

Das Korallenmeer befindet sich zwischen

  • Neuguinea
  • Australien
  • den Salomonen und
  • Vanuatu.

Während es im Süden an die Tasmanische See grenzt, geht es im Nordosten in die Salomonensee über. Im Norden befindet sich der Golf von Papua. Durch die Torresstraße besteht im Nordwesten eine Verbindung zur Arafurasee.

Zu den typischen Merkmalen des Korallenmeers gehört seine Vielzahl an Korallenriffen. Besonders bekannt sind die umfangreichen Riffkomplexe des Great Barrier Reef vor der Küste Australiens sowie das Neukaledonische Barriereriff bei Neukaledonien. Aufgrund der Korallenvielfalt gilt das Korallenmeer als beliebtes Tauchgebiet.

Inseln im Korallenmeer

Im Korallenmeer befinden sich zahlreiche Inseln. Dazu gehören unter anderem

  • die Chesterfieldinseln und die Belepinseln, die Teil von Neukaledonien sind
  • die Ile des Pins
  • die Loyalitätsinseln und
  • die Korallenmeerinseln.

Australasiatisches Mittelmeer

Größtes aller pazifischen Nebenmeere ist das Australasiatische Mittelmeer. So erreicht es eine Fläche von 9,08 Millionen Quadratkilometern und ist das größte Meer auf der Erde, das keinen eigenen Ozean darstellt.

Das australische Mittelmeer als größtes Nebenmeer der Welt
Das australische Mittelmeer als größtes Nebenmeer der Welt

Geographische Aspekte des Australasiatischen Mittelmeers

Das Australasiatische Mittelmeer wird zu den interkontinentalen Mittelmeeren gezählt. Es erreicht eine Maximaltiefe von 7.440 Metern und erstreckt sich von Australien bis nach Südostasien.

Das Australische Mittelmeer setzt sich aus mehreren Teilen zusammen. Dazu gehören

  • die Javasee
  • die Celebessee
  • die Molukkensee
  • die Arafurasee mit dem Golf von Carpentaria
  • das Südchinesische Meer mit dem Golf von Thailand und dem Golf von Tonkin
  • die Seramsee
  • die Sulusee sowie
  • die Timorsee mit dem Joseph-Bonaparte-Golf.

Zu den zahlreichen Staaten, an die das Australasiatische Mittelmeer grenzt, zählen

Im Bereich des riesigen Nebenmeeres befinden sich auch zahlreiche Inseln und Inselgruppen wie Taiwan, Groote Eylandt, die Molukken, die Melville-Insel, die Philippinen-Inseln sowie die Kleinen und Großen Sundainseln wie Bali, Timor, Borneo, Java und Sumatra. Über die Malakkastraße und die Lombokstraße besteht eine Verbindung zwischen dem Australasiatischen Mittelmeer und dem Indischen Ozean.

Philippinensee

Die Philippinensee ist auch unter der Bezeichnung Philippinisches Meer bekannt. Das Nebenmeer des Pazifischen Ozeans ist geographisch am Westrand des Pazifiks zu finden.

Die Ausdehnung der Philippinensee entspricht größtenteils der Philippinischen Platte. Ihre Fläche umfasst rund fünf Millionen Quadratkilometer.

Geographische Lage der Philippinensee
Geographische Lage der Philippinensee

Geographische Aspekte der Philippinensee

Die Philippinensee erstreckt sich von den japanischen Inseln Honshu, Kyushu, Shikoku und Ryukyu im Norden bis hin nach Palau im Süden. Im Westen markieren das philippinische Archipel und die Insel Taiwan die Grenze, während die Ostgrenze von den Marianen, den Izu-Inseln, den Bonin-Inseln und den Vulkan-Inseln gebildet wird.

Über die Luzonstaße, die sich südlich von Taiwan befindet, besteht eine Verbindung zum Südchinesischen Meer. In der Luzonstraße befinden sich die Inselgruppen Batanes und Babuyan.

Ebenfalls zur Philippinensee zählt eine Vielzahl an kleinen Inselgruppen, die sich vor der philippinischen Hauptinsel Luzon befinden. Durch die San-Bernardino-Straße wird der Übergang zur Samar-See gebildet.

Südlich von Samar befindet sich die Insel Leyte mit dem Golf von Leyte, der in die Straße von Surigao übergeht. Diese stellt wiederum den Übergang zur Mindanaosee dar. Im Süden grenzt die Philippinensee an die Celebessee.

Die Philippinensee zählt zu den tiefsten Gewässern auf der Welt. So befindet sich auf ihrem Grund der Philippinengraben, der eine Tiefe von 10.540 Metern erreicht.

Chinesisches Meer

Ebenfalls zu den Nebenmeeren des Pazifiks gehört das Chinesische Meer. Die Bezeichnung dient als Oberbegriff für das Gelbe Meer mit der Koreabucht und dem Golf von Bohai, das Südchinesische Meer und das Ostchinesische Meer. Geographisch befindet es sich zwischen

  • Korea
  • den japanischen Kyushu-Inseln
  • Ostchina
  • der malaiischen Halbinsel
  • Hinterindien und
  • Borneo.

Japanisches Meer

Das Japanische Meer ist ein Nebenmeer des Pazifischen Ozeans und befindet sich im Nordpazifik. Die Bezeichnung Japanisches Meer ist jedoch umstritten. So nennen es die Südkoreaner Ostmeer und die Nordkoreaner Koreanisches Meer.

Geographische Lage der Japanisches Meer
Geographische Lage der Japanisches Meer

Geographische Aspekte des Japanischen Meers

Das Japanische Meer liegt zwischen der Westküste Japans sowie der Ostküste Koreas und Russlands. Im Norden wird es durch die russische Insel Sachalin begrenzt.

Im Süden besteht über die Koreastraße eine Verbindung zum Pazifik, während es im Norden durch den Tatarensund mit dem Ochotskischen Meer verbunden ist. Das Japanische Meer umfasst eine Gesamtfläche von ca. 978.000 Quadratkilometern und erreicht eine durchschnittliche Tiefe von 1752 Metern. Die Maximaltiefe liegt bei 4049 Metern.

Man untereilt das Randmeer in drei Becken. Dies sind das Japanbecken im Norden, das Tsushimabecken im Südwesten sowie das Yamatobecken im Südosten. Zu den Inseln, die im Japanischen Meer liegen, gehören

  • Tsushima
  • Okushiri
  • Rishiri
  • die Oki-Inseln
  • Rebun und
  • Sado.

Ochotskisches Meer

An das Japanische Meer schließt sich im Norden das Ochotskische Meer an. Es erstreckt sich von Ostsibirien und der Kamtschatka im Norden über die Kurilen-Inseln und die Insel Sachalin bis nach Hokkaido im Süden. Die einzigen angrenzenden Staaten des Gewässers sind Russland und Japan.

Über den Tatarensund sowie die Straße von La Perouse ist das Ochotskische Meer mit dem Japanischen Meer verbunden. Das Randmeer weist eine Fläche von etwa 1,53 Millionen Quadratkilometern auf.

An seiner tiefsten Stelle erreicht es 3372 Meter. Die Durchschnittstiefe liegt bei 971 Metern.

In den Wintermonaten ist das Ochotskische Meer größtenteils zugefroren oder mit Treibeis bedeckt. Außerdem kommt es in der Region häufig zu starken Stürmen oder dichtem Nebel. Die einzige Insel, die sich auf dem offenen Meer befindet, ist das Eiland Sankt Jonas.

Benannt wurde das Ochotskische Meer nach dem russischen Hafen Ochotsk. Bei diesem Ort handelte es sich um die erste russische Siedlung in diesem Gebiet.