Streit um Pferdekutschen in Palma de Mallorca spitzt sich zu

Durch den Ersatz ihrer Kutschen durch Elektroautos, fürchten Palmas Kutscher um ihre Existenz

Von Ingo Krüger
11. September 2015

Die Rundfahrten durch die Altstadt von Palma de Mallorca und an der Playa de Palma per Pferdekutsche sorgen immer wieder für heftige Auseinandersetzungen zwischen Gegnern und Befürwortern.

Erschöpfte Tiere unter tropischen Temperaturen

Nachdem im April dieses Jahres ein Kutschpferd gestürzt war, begann im Internet eine Unterschriftensammlung mit dem Ziel, die Touristen-Attraktion zu verbieten. Rund 100.000 Menschen unterstützen die Petition.

verbieten solche Pferdetouren bereits. Nun möchte das Linksbündnis, das die Inselhauptstadt sei Mai 2015 regiert, den Kutschbetrieb ebenfalls untersagen. Erschöpfte Pferde in der prallen Sonne und bei tropischen Temperaturen seien schlecht für das Image der Insel, erklärte die Dezernentin für Tiergesundheit Neus Truyol. Stattdessen sollten Elektroautos die Transportaufgaben übernehmen.

Kutscher fürchten um ihre Existenzgrundlage

Die Kutscher selbst wehren sich jedoch gegen das Verbot. Sie fürchten um ihre Existenzgrundlage und werfen Truyol Rassismus vor. Die meisten Kutscher zählen zur Volksgruppe der Roma. Zudem gefielen Familien und Rentnern die Rundfahrten durch Palmas historische Altstadt. Im Falle eines Kutschenverbots müsste die Stadt die Kutscherlizenzen zurückkaufen oder Schadenersatz leisten, was beides Summen im sechsstelligen Bereich kosten könnte.