Drahtseil-Klettern im Yosemite-Park

Von Katja Grüner
31. Mai 2013

An Felswänden mangelt es dem Yosemite-Park nicht. Die steil aufragende Kuppe des Half Dome ist für Wanderer jedoch eine besondere Herausforderung. Bereits der Anstieg zur 2693 hohen Bergspitze ist steil und mühsam, die letzte Etappe hangelt sich der Kletterer an Stahlseilen entlang. Als Wahrzeichen des kalifornischen Yosemite-Parks zieht der Half Dome zahlreiche Kletterfans an. In der Vergangenheit lockte es bis zu 1200 Bergsteiger täglich in die Seile.

Um Staus und Behinderungen zu vermeiden, hat die Parkverwaltung 2010 eine Begrenzung eingeführt: nur noch 300 Wanderer werden pro Tag zugelassen. Mit etwas Übung schaffen sie die Strecke vom Startpunkt im Tal in 1230 Meter Höhe bis zum Gipfel und zurück in fünf Stunden. Wer zum ersten Mal dabei ist oder weniger Übung hat, sollte für die Tour aber rund 10 Stunden einplanen. Neben dem Höhenunterschied sind immerhin 27 Kilometer zurückzulegen.

Die Saison dauert von Mai bis Oktober. Im Winter bleibt die Strecke gesperrt. Der erste Kletterer bezwang 1875 den Berg. Er nutze die Rückseite zum Aufstieg und schlug sich dort mit Ringbolzen einen Weg in den Granit. Im Jahr 1919 ließ die Verwaltung ein Seilgeländer installieren, das bis heute genutzt wird. Die Konstruktion ist denkbar simpel: mit rund einem Meter Abstand verlaufen zwei Stahlseile den Fels entlang, verankert an armlangen Pfeilern.

Ohne Papiere geht nichts Die Ranger sind streng. Wer kein "Half Dome-Permit" vorweisen kann, darf nicht auf die Route. Die schriftliche Bestätigung sollte man also rechtzeitig beantragen.