Auf der Insel Palmerston in der Südsee tragen alle Einwohner denselben Nachnamen

Von Katja Grüner
10. Juli 2013

Der Atollring inmitten der Südsee in der Nähe der Datumsgrenze umfasst viele kleine Inseln, die nur zum Teil bewohnt sind. Auf der Hauptinsel Palmerston wird Englisch gesprochen und das aus folgendem Grund: Vor 150 Jahren wanderte dorthin ein Brite mit dem Nachnamen Marsters aus und wurde auf der Insel ansässig.

Heute noch besiedeln das Eiland 70 Menschen, Nachkommen des "Stammesvaters", die ebenso alle diesen Nachnamen tragen. Die Insel ist verbrieftes Eigentum der dort lebenden Marsters und hat von der Regierung sogar eine Teilautonomie zugesprochen bekommen. Die Menschen dort sind ganz auf sich gestellt, einen Hafen und einen Flugplatz gibt es nicht.

Marsters heiratete damals auf Tahiti und bekam mit seiner Frau Sarah neun Kinder. Dabei blieb es jedoch nicht, denn die Marsters-Forscher gehen davon aus, dass er sich in der Folgezeit mindestens zwei weitere Ehefrauen auf die Insel holte, so dass es weltweit heute an die 2.000 Nachfahren des Familienclans gibt.

Von Anfang an legte Marsters fest, welcher Familienclan welchen Teil der Insel bewirtschaften durfte, sein Wort war Gesetz, geheiratet werden durfte nur in den Sippen untereinander. Bei seinem Tod im Jahr 1899 hatte er bereits um die 20 noch lebende Kinder und 50 Enkelkinder.