Rügens stiller Süden: Geheimtipp jenseits des Rummels der Küste

Von Nicole Freialdenhoven
10. Juli 2012

Rügen-Besucher zieht es fast immer zu den Badeorten der Ostküste, an denen sich im Sommer die Strandkörbe dicht an dicht reihen. Der Süden der Insel wird dagegen achtlos durchquert. Dabei gibt es im Dreieck zwischen den Orten Zudar, Poseritz und Garz viele wunderschöne Flecken in paradiesischer Natur zu entdecken, die derzeit nur von einigen wenigen Wanderern erkundet werden.

Einer der schönsten Orte ist Swantow, vor vielen Jahrhunderten als slawische Siedlung gegründet. Die heutige Kirche wurde auf den Feldsteinen einer uralten slawischen Kultstätte errichtet. Noch heute sollen bei Vollmond unerklärte Stimmen im Pfarrgarten zu hören sein. Swantow liegt eingebettet in eine farbenprächtige Natur, in der gelbe Rapsfelder mit rotem Klatschmohn und blauen Kornblumen um die Wette strahlen.

Das Übernatürliche ist in dieser Region nie fern, denn in ganz Südrügen sind Hünengräber und Findlinge aus der Vorzeit verstreut, in deren Steinkreisen einst Schamanen zu ihren Götter beteten. Am Strand finden Wanderer häufig Fossilien, Donnerkeile und Versteinerungen.

Nicht weit entfernt erlebt der Mellnitzer See seine Wiederauferstehung, der von der DDR-Landwirtschaft ausgetrocknet wurde. Nun wird das Feuchtbiotop sorgfältig renaturiert um das einstige Vogelparadies wieder herzustellen. Gänse, Enten, Schwäne und Reiher sollen hier eine neue Heimat finden. Auch andere Tiere sind in diesem grünen Paradies heimisch, darunter Adler und Schlangen.