Wissenschaftler beobachten die Geburt von zwei Vulkaninseln im Roten Meer

Nach Vulkanausbrüchen kommt es weltweit immer wieder zur Bildung von Inseln

Von Ingo Krüger
28. Mai 2015

Immer wieder kommt es nach Vulkanausbrüchen zur Bildung von Inseln. Die meisten Eilande verschwinden schon nach kurzer Zeit wieder, da der Magma-Nachschub abbricht und der Ozean das Land auswäscht. Manche Inseln bleiben jedoch, wie etwa Surtsey, das gut 30 Kilometer vor der Südküste Islands liegt.

Surtsey entstand ab dem 14. November 1963 als Folge eines untermeerischen Vulkanausbruchs, der später die Meeresoberfläche durchbrach. Sie ist nach Heimaey die zweitgrößte der Westmännerinseln und bildet den südlichsten Punkt Islands. Am erfolgreichsten war der Hawaii-Vulkan Mauna Kea: Vom Meeresgrund aus erhebt er sich 10.205 Meter in die Höhe und ragt 4200 Meter über den Meeresspiegel.

Eruptionen und Magma-Intrusionen

Auch im Roten Meer bildeten sich seit 2011 zwei Inseln aufgrund von unterseeischen Eruptionen. In dem Gebiet erheben sich zahlreiche Vulkane und Untiefen über den Meeresgrund, doch nur wenige Feuerberge ragen über den Meeresspiegel. Daher zählte das südliche Rote Meer bislang nicht zu den tektonisch aktiven Regionen auf der Welt.

Die Ausbrüche nahmen Wissenschaftler von der King Abdullah University of Science and Technology in Saudi-Arabien zum Anlass, mithilfe von Radar- und optischen Satellitenaufnahmen wertvolle Daten über die Entstehung solcher Inseln zu erlangen. So ereigneten sich beide Ausbrüche entlang derselben Nord-Süd orientierten Bruchzone. Die Eruptionen speisten sich von Magma-Intrusionen, die erheblich größer waren als es die beiden kleinen Inseln vermuten ließen.

Sholan und Jadid

Die neuen Eilande Sholan und Jadid bildeten sich aufgrund von an Spalten aufsteigendem Magma. Dieser Mechanismus entspricht dem des isländischen Vulkanismus - jedoch in deutlich kleineren Ausmaßen. Obwohl die Inseln bereits sichtbare Spuren von Erosion aufweisen, gehen die Forscher davon aus, dass sie dauerhaft über dem Meeresspiegel bleiben.