Die kleine Kanareninsel La Graciosa mag Gäste - aber nur in Maßen

Von Dörte Rösler
6. Februar 2014

La Graciosa ist die kleinste besiedelte Insel der Kanaren. Und zugleich die wehrhafteste gegen Touristen. 600 Menschen leben auf dem Eiland, das einst Piraten als Unterschlupf diente. Eine Wasserquelle gibt es nicht, ebenso wenig wie asphaltierte Straßen, Fastfood-Ketten oder Hotels.

Ursprünglicher Ort

Die Hauptbeschäftigung der Insulaner ist das Fischen. Andere Einnahmequellen gibt es auch kaum, denn "Die Anmutige" zeigt sich weitgehend spröde. Im Inneren gleicht sie einer Wüste, aus der nur die Hügel von fünf Vulkanen hervorragen. Von dort führen Sandpisten zu oftmals menschenleeren Stränden.

Anti-Massentourismus

Alle Pläne, die 30 Quadratkiloemeter kleine Insel für den Massentourismus attraktiv zu machen, scheiterten am Widerstand der Einheimischen. Während der Hochsaison kommen zwar täglich bis zu 600 Tagesausflügler mit der Fähre herüber, einige mieten auch Appartements, aber die Bewohner setzen sich vehement für die Ursprünglichkeit von La Graciosa ein.

Ihre Chancen stehen gut. Seit einigen Jahren ist das Meer rund um das Chinijo Archipel als Reservat geschützt. Für das Schnorcheln, Tauchen und Angeln gelten auf La Graciosa strenge Regeln. Und gerade das gefällt auch den Besuchern.