Badeurlaub in der Stadt - wie sicher ist das Schwimmen in Elbe, Spree und Isar?

Eine gute Wasserqualität sagt nichts über die tatsächliche Bade-Sicherheit eines Flusses aus

Von Dörte Rösler
23. Juli 2015

Im Großstadtfluss baden? Sandstrände und Beach-Clubs locken allerorten ans kühle Nass. Das freut nicht nur Einheimische, auch Touristen suchen im Sommer Abkühlung in

  • Elbe,
  • Spree und
  • Rhein.

Aber wie badetauglich sind die Wasserstraßen? Von Nord nach Süd.

Elbe in Hamburg - zu gefährlich

Die Elbstrände zwischen Övelgönne und Blankenese ist ein beliebter Sommertreff nahe der City. Kinder buddeln in Sand, die Großen tummeln sich an Standbars und schauen den großen Pötten hinterher. An heißen Tagen sieht man auch manche Mutige in Wasser baden. Verboten ist das nicht - aber auch nicht empfehlenswert.

Zwar betont die Umweltbehörde immer wieder, wie gut die Wasserqualität ist. Die Gefahren lauern auch eher woanders: die Elbe ist eine Autobahn für Containerschiffe. Ihr Sog kann Badenden die Beine wegziehen und sie in die Fahrrinne reißen. Zudem ist die Strömung durch die Gezeiten schwer berechenbar.

Weser in Bremen - in Ufernähe bleiben

Der Bremer Citystrand lockt mit Beachvolleyball, Liegen und Strandbars zum Entspannen. Mit der Fähre dauert die Fahrt zum "Café Sand" mit angeschlossener Badestelle nur 15 Minuten. Schwimmer sollten wegen der starken Strömung aber in Ufernähe bleiben. Eine DLRG-Aufsicht gibt es nicht.

Spree in Berlin - besser nicht

Früher war die Spree ein Badeparadies. Heute tauchen Wasserratten lieber im Freibad oder dem Badeschiff in der Spree ab. Der Fluss ist einfach zu schmutzig. Alternative: die kleine Schwester Havel bietet schöne Badestellen.

Rhein in Köln - lebensgefährlich

Ein Badeverbot hat Köln nicht ausgesprochen. Die Behörden warnen aber eindringlich vor dem Schwimmen im Fluss: die Strömung ist sehr stark und schnell, zudem lauern im Rhein zahlreiche Strudel, die Badende sekundenschnell unter Wasser ziehen können. Besonders groß ist das Risiko in der Nähe von Brückenpfeilern. Das abfallende Ufer lässt Schwimmern kaum eine Chance, der Strömung zu entkommen.

Main in Frankfurt - zu schmutzig

Viel Romantik kommt am Main nicht auf: das Wasser wimmelt von Schadstoffen und Krankheitserregern. Zum Baden ist es nur an wenigen Stellen geeignet. Die Stadt weist deshalb auf ihre schönen Freibäder hin. Der Main sei eine Bundeswasserstraße und keine Badeanstalt.

Isar in München - kühl und erfrischend

Rein ins Wasser! An der Isar tummeln sich an schönen Sommertagen Tausende von Besuchern, viele wagen auch den Sprung ins kalte Nass. Tatsächlich ist die Wasserqualität sehr gut, und die Renaturierung hat den Fluss zu einem Badeparadies gemacht. Ungefährlich ist das Gewässer aber nicht: nach Regentagen steigt die Strömung und Treibgut erhöht die Unfallgefahr.