Der Naturspielplatz - Besonderheiten, Angebote und Tipps zum Selberbau

Der Besuch eines Naturspielplatzes ist ein Erlebnis für die ganze Familie. Besonders interessant sind die Lern- und Aktivangebote, die Eltern und Kinder gemeinsam fordern. Ein solcher Spielplatz ist für unterschiedliche Altersklassen konzipiert. Natürlich steht die Natur im Vordergrund. In der Regel gibt es räumlich getrennte Areale. Lesen Sie über die Besonderheiten und Angebote eines Naturspielplatzes.

Von Kerstin Ehring

Naturspielplätze - Generelle Merkmale

Naturspielplätze werden auch häufig als "Abenteuerspielplätze" bezeichnet. Doch sie sind viel mehr als nur Plätze mit Spielgeräten, denn sie ermöglichen Kindern und deren Begleitung die spielerische Interaktion mit der Natur in allen Jahreszeiten.

Naturspielplätze sind meist weitläufige Anlagen im naturnahen Raum. Um Kindern aller Altersklassen viel Freiraum und altersgerechte Spielmöglichkeiten zu bieten, sind die verschiedenen Areale meist räumlich getrennt.

Naturspielplätze werden nicht selten auch gemeinsam mit Kindern - etwa aus den Klassen einer Grundschule - gestaltet. Somit kann man auf deren Wünsche eingehen und ihnen vielfältige Spielangebote bereitstellen.

Geht es darum, einen Naturspielplatz zu bauen, wird häufig die Hilfe von einer Gartenbaufirma in Anspruch genommen. Diese kümmert sich beispielsweise um die grobe Gestaltung des Areals, die Bestückung mit Steinen sowie um Erdverschiebungen.

Die Anlagen sind häufig so konzipiert, dass sie stetig weiterentwickelt werden können. Auf diese Weise lassen sich Veränderungen - besonders auch nach Wünschen der Kinder - realisieren Beim Bau der Bereiche werden bestimte Sicherheitsrichtlinien beachtet.

Spielen in natürlicher Umgebung

Spielgeräte, Sitzbänke und Begrenzungen werden aus Naturmaterialien hergestellt. Im Gegensatz zu andern Spielplätzen wird bei Naturspielplätzen auf die Pflasterung oder Betonierung von Gehwegen oder Spielflächen verzichtet.

Das umgebende Gelände von Naturspielplätzen ist nicht begradigt oder "modelliert". Bäume, Hecken, Büsche oder große Steine verbleiben auf dem Gelände des Spielplatzes und gehören zum Konzept der Anlage.

Sie werden in die Aktivitäten der Kinder einbezogen. Felsen eignen sich zum Klettern und zwischen den Bäumen können Schaukeln, kleine Hängebrücken der Hochstege installiert werden.

Die natürliche Umgebung des Naturspielplatzes
Die natürliche Umgebung des Naturspielplatzes

Angebote

Naturspielplätze halten unterschiedliche Angebote bereit.

Für Kleinkinder

Bei jüngeren Kindern ist oft der Spielspaß wichtig. Interessante Spielgeräte wecken die Neugier und fördern die Beweglichkeit. Neben Klettergerüsten und Schaukeln sollten auch

nicht fehlen.

Für ältere Kinder

Älteren Kindern werden naturnahe Lern- und Aktivangebote unterbreitet. Dazu gehören Schautafeln und experimentelle Strecken, wie

  • Tastwege
  • Wasserstrecken oder
  • Stationen, an denen Pflanzen und Tiere näher bestimmt werden.

Sitzgelegenheiten für Familienausflüge

Zusätzlich zu den Spielgeräten oder Aktivstrecken sind Naturspielplätze mit Sitzgelegenheiten für die ganze Familie ausgestattet. Unterstände mit Holztischen und Bänken und eventuell befestigte Grillstellen laden zum Picknick ein. Für die Eltern sind vorhandene Schautafeln mit Informationen oder Experimentierstrecken sowie robuste Sportgeräte (Reckstangen oder Stämme zum Balancieren) ebenfalls interessant.

Der Naturspielplatz im eigenen Garten

Wer über einen großen Garten verfügt und seinem Nachwuchs besondere Spiel- und Tobmöglichkeiten bieten möchte, der kann sich dort beispielsweise ebenfalls einen Naturspielplatz einrichten, besonders dann, wenn es diese Form in der Nähe nicht gibt. Dabei sollte es zumindest eine große Freifläche, auf denen Ballspiele gespielt werden können, geschaffen werden. Auch kann hier gelaufen und gefangen werden.

Weitere beliebte Ausstattungsmerkmale sind

  • Stämme zum Balancieren
  • Hüpfsteine sowie
  • eine Baumschaukel.

Wichtig ist nicht nur Toben und Spielen, sondern auch Ausruhen und Verstecken. Dies gelingt etwa in einem Baumhaus oder Hecken, die über einen Hohlraum verfügen, sehr gut.

Des Weiteren sollten sich Kinder kreativ verausgaben können. Hierfür eignen sich sandige Matschecken, Naturmaterialien und Wasser.

Gemüse- und Blumenbeete am Naturspielplatz im Garten
Gemüse- und Blumenbeete am Naturspielplatz im Garten

Auch Kinderbeete sollten Teil des Naturspielplatzes sein. Das Anpflanzen macht Spaß; besonders schön ist es, wenn es sich auch um Naschhecken, beispielsweise mit Beeren, handelt. Zudem können auch

  • Kräuter
  • Tomaten
  • Erdbeeren und
  • weitere Früchte und Gemüsesorten

angebaut werden.

Gibt es einen Erdhügel im Garten, sollte dieser dort belassen werden; anderenfalls ist dessen Errichtung sogar empfehlenswert. Für Kinder bedeuten Hügel Abenteuer; sie können hochklettern, hinunterrutschen (im Winter auch auf dem Schlitten) oder darin buddeln. Mit höherem Alter des Nachwuchses kann ein solcher Hügel natürlich leicht wieder entfernt werden.