Doktortitel für FH-Absolventen - Chancengleichheit bei der Promotion?

Von Ingo Krüger
21. Oktober 2013

Sowohl Absolventen einer Universität als auch Studierende, die an einer Fachhochschule ihren Abschluss gemacht haben, besitzen die Möglichkeit zu promovieren. Doch in der Praxis haben es FH-Absolventen meist schwerer. Nicht wenige müssen einige Hürden überwinden, bevor sie sich ihrer Promotion widmen können.

Ein sehr guter Abschluss ist genauso erforderlich wie viel Selbstdisziplin und das Interesse an ungelösten Forschungsfragen. Nur so ist es möglich, einen Professor als Doktorvater zu gewinnen. Zwar dürfte es in der Praxis keine Unterschiede geben, aber in vielen Fällen wird von FH-Absolventen vor der Zulassung zum Promotionsstudium eine zusätzliche Qualifizierung verlangt, obgleich die Kultusministerkonferenz (KMK) im April 2000 einen Beschluss gefasst hat, nach dem Master-Abschlüsse an Fachhochschulen und Universitäten gleichrangig seien.

Anzahl der FH-Promovierten gestiegen

Pro Jahr schließen in Deutschland etwa 24.000 Doktoranden eine Promotion ab. Von ihnen stammten in den Jahren 2009 bis 2011 aber nur 836 von einer FH. Auch wenn die Zahl niedrig scheint, so bedeutete dies dennoch einen Anstieg um 47 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2006 bis 2008. Das größte Problem, so die Deutsche Gesellschaft für Soziale Arbeit (DGSA), seien meist nicht Inhalte und Wissensstand, sondern atmosphärische Probleme der Fremdheit und Nicht-Zugehörigkeit an der Universität.