Kieler Studenten fordern den Stopp der Kriegsforschung an der Uni

Von Cornelia Scherpe
3. Juli 2013

An der Universität in Kiel sorgen einige Studenten derzeit für viel Aufsehen. Die angehenden Wissenschaftler haben sich darüber beschwert, dass es noch immer Kriegsforschung gibt. An der Universität werden genau solche Forschungen im großen Stil durchgeführt. Die Uni Kiel erhält dafür viele Zuschüsse. In den Jahren 2005 bis einschließlich 2012 wurden die Bemühungen mit 2,7 Millionen Euro unterstützt.

Dies ist laut Meinung der Studenten ethisch absolut nicht vertretbar. Daher wollen sie eine neue Zivilklausel, die Bemühungen dieser Art in Zukunft unterbindet. Die Militärstudien sollen eingestellt werden, was der Uni natürlich nicht gefällt, denn das würde bares Geld kosten.

Die Studenten auf der anderen Seite interessieren sich für diesen finanziellen Aspekt überhaupt nicht. Die Gruppe hat bereits auf den gesamten Campus eine entsprechende Umfrage gestartet und ihre Ergebnisse nun präsentiert. Von gut 4.000 befragten Studierenden waren sich zwei Drittel einig, dass die Forschung für das Militär eingestellt werden sollte. Für sie muss eine Universität Lehren vermitteln, die zivil sind und vor allen Dingen ethisch korrekt. Die Erforschung von militärischen Gegenständen dient nicht dem Frieden und der sollte an erster Stelle stehen.

Sollten die Studenten es schaffen, dass eine entsprechende Zivilklausel festgelegt wird, so wäre die Universität Kiel verpflichtet, weder in der Lehre noch in der Forschung militärische Dinge zu akzeptieren. Entsteht ein Zweifelsfall, muss offen gelegt werden, worum es in diesem speziellen Fall geht und dann muss für alle nachvollziehbar eine transparente Entscheidung getroffen werden.

An insgesamt 13 Hochschulen Deutschlands gibt es im Übrigen schon solch eine Klausel. Es bleibt abzuwarten, ob dies auch an der Christian-Albrechts-Universität in Kiel der Fall sein wird.