Finanzielles Desaster: Studenten-Ansturm macht Hochschulen zu schaffen

Von Katharina Cichosch
9. Februar 2012

Experten hatten es schon frühzeitig befürchtet, jetzt werden die Prognosen bittere Realität: Etliche der bundesdeutschen Hochschulen sind nicht auf den regelrechten Studenten-Ansturm in diesem Jahr vorbereitet. Grund für den Ansturm ist das Zusammenfallen gleich zwei wichtiger Neuerungen: Zum einen werden die Abiturjahrgänge vielerorts von 13 auf 12 Jahre umgestellt, wodurch doppelt so viele Abiturienten an die Unis stürmen. Hinzu kommt die Aussetzung der allgemeinen Wehrpflicht, wodurch viele männliche Abiturienten direkt nach dem Schulabschluss an die Hochschule wechseln möchten.

Die Konsequenzen für das Hochschulwesen sind enorm: Um dem Ansturm zumindest ansatzweise gerecht zu werden, müssen etliche neue Studienplätze geschaffen werden. Dies stellt die Unis und Fachhochschulen nicht nur vor organisatorische und personelle, sondern auch vor finanzielle Herausforderungen.

Groben Schätzungen zu Folge sollen bis zum Jahr 2020 insgesamt mehr als 9 Milliarden Euro zusätzlich zu Buche schlagen. Eine Summe, die die geldgebenden Länder allein kaum stemmen können. Experten und Politiker fordern daher, dass sich auch der Bund an den zusätzlichen Ausgaben beteiligt.