Korruption an Russlands Universitäten: Studenten zahlen für gute Noten

Von Katja Grüner
15. Mai 2013

Viele Professoren in Russland haben oft unerlaubte Nebeneinkünfte durch Studenten, die für gute Noten zahlen. In Russland gehören Universitätsprofessoren nicht gerade zu den Spitzenverdienern, so dass sie gerne einige tausend Rubel dafür nehmen, um den Studierenden zu besseren Noten zu verhelfen.

Natürlich ist dies nicht legal, jedoch soll schon mindestens jeder dritte Student durch diese Methode an bessere Noten gekommen sein. In Russland sei dies an der Tagesordnung, so die Studenten. Bereits in der Grundschule leisten die Eltern den Lehrern oft Gefälligkeiten, was sich auf die Noten ihrer Sprösslinge natürlich positiv auswirkt.

Zu Recht kann man davon ausgehen, dass das ganze Bildungssystem in Russland korrupt ist. Wer Geld hat, der kommt an gute Noten und einen guten Abschluss. Der bei uns geltende Spruch "Ehrlich währt am längsten" scheint dort nicht bekannt zu sein. Menschen, die dort höhere Titel haben sind nicht der Beweis für gute Bildung, sondern für einen gut gefüllten Geldbeutel.

Selbst an der Staatsspitze lässt sich dies beobachten. Amerikanische Wissenschaftler wiesen im Jahr 2006 nach, dass auch Wladimir Putin bei seiner Promotion abgeschrieben habe. Ein Karl-Theodor zu Guttenberg tritt aus demselben Grund vom Amt zurück, in Russland kräht sozusagen kein Hahn danach. Bleibt daher also zu bezweifeln, ob die obersten des Landes nun wirklich was im Köpfchen haben oder ob der Spruch "Geld regiert die Welt" wohl eher zutrifft.