Moskauer Universität ließ mehrere Hundert "Phantomstudenten" zum Studium zu

Von Laura Busch
12. August 2011

Die renommierte Pirogow-Universität für Medizin in Moskau steht unter dem Verdacht der Korruption. Im Juli waren über 700 Männer und Frauen nach einer Aufnahmeprüfung, die in ganz Russland gleich ist, zum Studium zugelassen worden. Die Einheitlichkeit gibt es erst seit 2009. Eigentlich hätte das System so transparenter und weniger anfällig für Schiebung werden sollen. Doch an der Pirogow sind nun angeblich 626 Studenten mit überdurchschnittlicher Leistung zugelassen worden, die es in Wirklichkeit gar nicht gibt. Bei überdurchschnittlicher Leistung dürfen die Studenten umsonst studieren. Nimmt ein solcher Student die Zulassung dann nicht an, dürfen sich schlechtere Studenten einkaufen.

Nun sollen Studienanwärtern Plätze für umgerechnet 10.000 Euro angeboten worden sein. Ein Blogger mit Namen Viktor Simak entdeckte den Skandal zufällig, als er Ungereimtheiten auf den Zulassungslisten feststellte. Die Universität selbst sprach zunächst von Problemen mit der Technik und entließ später den Vorsitzenden der Zulassungskommission, der auch Rektor der Uni ist.