Studie zum Bildungsabschluss: Mit einem höheren Abschluss verdient man ein Leben lang mehr

Gute Ausbildung sorgt für ein lebenslang höheres Einkommen - Männlicher Vorteil gilt nicht in jedem Beruf

Von Cornelia Scherpe
12. April 2017

Welche schulische und berufliche Laufbahn ein Mensch absolviert, entscheidet ganz wesentlich, wie viel er oder sie einmal verdienen wird - und das auf die gesamte Lebensspanne gerechnet. Zu diesem Schluss kommt eine Erhebung des Ifo-Institutes. Die Macher der Studie liefern eindrucksvolle Beispielzahlen zu verschiedenen Bereichen und nach Geschlecht aufgeschlüsselt.

Die Zahlen im Detail

Zunächst sah man sich die Ausbildungsabschlüsse unabhängig von den einzelnen Lehr- und Studienrichtungen an. Wer eine Lehre erfolgreich abschließen konnte, hatte gegenüber Menschen ohne Ausbildung 143.000 Euro mehr Lebenseinkommen. Wer noch die Weiterbildung zum Meister macht, erhöht sein Lebenseinkommen noch einmal um 129.000 Euro gegenüber den Gesellen und ein Abschluss auf der Fachuniversität bringt 267.000 Euro mehr. Am sattesten wir der Ertrag bei Universitätsabsolventen: hier kommen 387.000 Euro oben auf.

Geschlechtliche Unterschiede

Wie so oft beim Einkommen entsteht allerdings fast immer ein Unterschied zwischen Männern und Frauen. Die Männer verzeichnen ein höheres Monatseinkommen und nehmen seltener eine Auszeit für die Kinder. Das bringt im Lebenseinkommen oft einen Geschlechterunterschied im sechsstelligen Bereich.

Gut veranschaulichen lässt sich das bei Medizinern, die von allen betrachteten Berufen im Übrigen das lukrativste Lebenseinkommen hatten. Ein Arzt kommt auf 983.000 Euro mehr als ein Handwerksgeselle, Ärztinnen aber nur auf 612.731 Euro mehr.

Die Erhebungen zeigte allerdings auch, dass der Vorteil der Männer nicht in jedem Beruf gilt. Innerhalb der Sozialarbeit bekamen Männer bei gleicher Ausbildung und gleichem Einsatzsatzbereich weniger Geld als ihre Kolleginnen. Während Frauen im Vergleich zu Menschen im Handwerk 79.000 Euro Plus verzeichneten, kamen Männer nur auf 20.000 Euro mehr.

Fazit

Das Fazit der Studie: Nach Abzug des Brutto haben Menschen zwischen 22 Prozent und 64 Prozent mehr Geld auf dem Konto, je höher ihr Abschluss war. Zeit und Ausdauer in eine gute Berufsausbildung oder ein gutes Studium zu stecken, ist daher die beste Altersvorsorge, die jede sich privat aufbauen kann.