Armut unter Berufseinsteigern nimmt immer mehr zu

Das Einkommen der 18- bis 25-Jährigen in Deutschland ist in der Regel nicht sehr hoch

Von Ingo Krüger
18. Juni 2015

Berufseinsteiger sind in Deutschland heutzutage einem größeren Armutsrisiko ausgesetzt als noch zur Jahrtausendwende. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). Demnach hat sich die Armutsrisikoquote für Alleinlebende zwischen 25 und 35 Jahren von rund 27 Prozent im Jahr 2000 auf gut 39 Prozent im Jahr 2012 erhöht.

Fast jedem Fünften stehen weniger als 949 Euro im Monat zur Verfügung. Als Grund nannten die Autoren die oft niedrigen Arbeitseinkommen von Berufsanfängern, insbesondere bei atypischen Beschäftigungsverhältnissen, wie etwa

Risikogruppe: 18- bis 25-Jährige

Das höchste Armutsrisiko in Deutschland tragen jedoch der Studie zufolge die 18- bis 25-Jährigen. Ihr Risiko lag im Jahr 2012 mit rund 21 Prozent erheblich über dem Durchschnitt von etwa 14 Prozent (mehr als elf Millionen Personen) der Gesamtbevölkerung.

Dies sei darauf zurückzuführen, dass mehr als die Hälfte dieser Altersgruppe eine Ausbildung oder ein Studium absolviert. Ihr Einkommen sei während dieser Zeit in der Regel nicht sehr hoch, so das DIW.

Die Einkommensverteilung in Deutschland

Insgesamt erhöhte sich die Kaufkraft der Haushalte in Deutschland zwischen 2000 und 2012 um im Schnitt fünf Prozent. Zugleich vergrößerte sich im vergangenen Jahrzehnt die Kluft zwischen Arm und Reich. Die oberen zehn Prozent der Einkommensskala nahmen 2012 über 15 Prozent mehr ein als noch im Jahre 2000.

In der Mitte blieben die Einkommen dagegen fast unverändert. Die unteren 40 Prozent verfügen real sogar über bis zu vier Prozent weniger als noch zur Jahrtausendwende.