Studenten nutzen Laptops bei Vorlesungen oft zum Surfen im Internet

Von Jutta Baur
2. Juli 2014

Vorbei die Zeiten von Kugelschreiber und Notizblock. Studenten nutzen viel lieber den Laptop, um bei einer Vorlesung mitzuschreiben. Zumindest auf den ersten Blick sieht es so aus. Allerdings haben Experten der Uni Saarland in Saarbrücken Erstaunliches festgestellt.

Statt sich auf den Vortrag des Dozenten zu konzentrieren und für die Nachbereitung Wesentliches zu protokollieren wird im Internet gesurft, mit Freunden im sozialen Netzwerk geplaudert oder es werden gar Spiele gespielt. Wirklich zum Lernen scheint nur eine geringe Anzahl von Studenten den Laptop zu gebrauchen.

Am beliebtesten ist das Surfen in sozialen Netzwerken

Um zu ihren Ergebnissen zu kommen, verfolgten die Fachleute Lehrveranstaltungen aus drei verschiedenen Bereichen. Sie setzten sich in Vorlesungen der Informatik, der BWL und aus dem erziehungswissenschaftlichen Gebiet. Insgesamt 600 Studierende wurden auf diese Weise genauer unter die Lupe genommen. Damit bekamen die Forscher einen guten Querschnitt der Studenten.

Die meisten mit ihren Geräten beschäftigten Studierenden befassten sich mit vorlesungsfremden Tätigkeiten. Surfen und die Kontaktpflege auf sozialen Netzwerken waren am beliebtesten. E-Mails wurden eher weniger geschrieben.

Die Wissenschaftler untersuchten zudem die Art des Unterrichts. In der Regel handelte es sich um rein informative Lehrveranstaltungen, bei denen der Dozent vortrug. Fragen an die Zuhörer gab es nur selten. Wobei auch dies nicht zu einer Änderung im Verhalten der Studenten führte.

Forderung nach besserer Interaktion

Natürlich könne man Laptops, Tablets oder Smartphones nicht verbieten. Doch sollte der Unterricht so gestaltet werden, dass Dozent und Studenten besser interagieren. Eine Online-Plattform, wie "Backstage" an Münchens Ludwig-Maximilian-Universität wäre ein Fortschritt. Zu dieser Erkenntnis gelangten die Experten, die die Untersuchung in Saarbrücken durchgeführt hatten.