Weltweite Studienfinanzierung: Deutschland schneidet gut ab

Von Katja Seel
3. April 2012

In einem weltweiten Vergleich hinsichtlich der Finanzierbarkeit eines Studiums hat Deutschland gut abgeschnitten. Neben Schweden, Frankreich und dem südamerikanischen Land Kolumbien ist es auch in der Bundesrepublik leichter geworden, ein Studium aufzunehmen und dessen Kosten zu bewältigen. Das geht aus der wissenschaftlichen Untersuchung der kanadischen Firma ""Higher Education Strategy Associates" (Hesa) hervor. Die Autoren bewerteteten insbesondere die Einführung des sogenannten "Deutschlandstipendiums" 2011 sowie die Erhöhung des Bafög ein Jahr zuvor als positiv. Daneben werden in mehreren Bundesländern dieses Jahr die Studiengebühren abgeschafft.

Ein gänzlich anderes Bild bietet sich dagegen in Ländern wie Großbritannien, Spanien oder den USA. Im Vereinten Königreich dürfen Hochschulen ab dem Herbst bis zu 9000 Pfund pro Studienjahr erheben. Unruhen und Proteste waren die Folge dieser Ankündigung. Auch in Chile und Kanada gingen Studenten auf die Straße, um sich gegen steigende Gebühren zu wehren. Aus der Studie, die den Titel "2011 Year in Review: Global Changes in Tuition Fee Policies and Student Financial Assistance", geht ebenfalls hervor, dass Hochschulen weltweit sich in verstärktem Maße das von den Regierungen verweigerte Geld von ihren Studenten zu holen versuchen.

Die größten Hürden, ein Studium finanziell zu bewältigen, gibt es offenbar auf den Philippinen, in Spanien und den USA. Hier stiegen zuletzt die Gebühren, während die Unterstützung reduziert wurde oder gleich blieb. Durch die Inflation wird die Situation zusätzlich verschärft. In den OECD-Staaten konnten die Ausgaben für Bildung im letzten Jahr der Geldentwertung gerade eben noch standhalten. US-amerikanische Studenten sehen sich mit der Situation konfrontiert, mit einer Kostenerhöhung von über 5 Prozent in sämtlichen Bereichen zurecht zu kommen, während Stipendien und Kredite gleichzeitig gekürzt werden. Weltweit stiegen Studiengebühren um durchschnittlich 2,58 Prozent an, die Lebenshaltungskosten jedoch zum Teil noch mehr. Acht Länder erlebten 2011 eine Steigerung der Gebühren, die die Inflationsrate übertraf, unter anderem Kanada, Singapur, Chile und Spanien.