9.000 Pfund sind okay - britische Unis dürfen hohe Gebühren verlangen

Von Cornelia Scherpe
21. Februar 2012

Ein Studium ist richtig teuer - zumindest wenn man in England seinen Abschluss machen will. Vor Gericht wurde geprüft, ob es tatsächlich zulässig ist, von den Studenten und Studentinnen bis zu 9.000 Pfund in einem Jahr zu verlangen. Umgerechnet sind das immerhin über 10.700 Euro, die dann Jahr für Jahr fällig sind. Da ein Studienjahr aus zwei Semestern besteht, sind dies 4.500 Pfund (5.3500 Euro) pro Semester. Zum Vergleich: als in NRW noch die Gebühren verlangt werden konnten, war die Obergrenze bei 500 Euro im Semester.

Zwei britische 17-Jährige mit Studienwunsch hatten gegen die unglaubliche Summe geklagt und dabei das Argument benutzt, die 9.000 Pfund jedes Jahr verstoßen gegen Menschenrechte. Das Urteil des Obersten Zivilgericht aus England sagt nun aber ganz klar: nein, die Gebührenhöhe ist zulässig. Studenten in England dürfen also weiterhin von ihren Unis ordentlich zur Kasse gebeten werden und die meisten Universitäten nutzen auch die obere Grenze für die Gebühren aus.

Die Studiengebühren haben sich damit in England übrigens noch einmal extrem erhöht. Bisher hatte die obere Grenze nämlich bei 3.290 Pfund pro Jahr gelegen. Die neue Gebührenhöhe mag auch einer der Hauptgründe sein, warum die Studierendenzahl in England mehr und mehr zurückgeht. Gerade wer zwar intelligent und begabt ist, jedoch aus einfachen Verhältnissen kommt, traut sich schlicht nicht zum Studieren zu gehen. Nach dem Studium müssen solch hohe Summen zurückgezahlt werden, dass die Lebensplanung wie ein Alptraum wirkt. Daher entscheiden sich viele lieber für eine Ausbildung.