Studienbeginn - lohnt es sich, in ein Bundesland ohne die Gebührenfalle zu ziehen?

Zahlung von Studiengebühren sollte nicht der einzige Grund sein die Hochschule zu wechseln

Von Cornelia Scherpe
13. Juli 2010

In NRW sollen sie zum Wintersemester 2011 wieder abgeschafft werden, doch noch schlagen sie gnadenlos zu: die Studiengebühren.

Wer in NRW, Baden-Württemberg, Hamburg, Bayern oder Niedersachsen lebt und studieren will, muss an den meisten Unis pro Semester 500 Euro bezahlen. Da ist sicher der Gedanke nah, dieser Gebührenfalle zu entfliehen und in einem Bundesland zu studieren, wo die erhobenen Beiträge zum Teil deutlich geringer ausfallen. Doch das Deutsche Studentenwerk rät von diesem Gedanken ab.

Genaues Abwägen vor einem eventuellen Hochschulwechsel

Wer seinen Studienort davon abhängig macht, wo die geringsten Kosten entstehen, kann sich auf lange Sicht eher schaden, als sich etwas Gutes zu tun. Sind die Kosten der einzige Umzugsgrund, kann man das nach wenigen Semestern bereits bereuen, denn das Wunschfach sollte von den persönlichen Neigungen und nicht dem Geldbeutel abhängig sein.

Wer bereits an seiner Wunschuni ist und vor den Gebühren in ein anderes Bundesland "flüchten" möchte, sollte erst Recht zweimal nachdenken. Bei einem Hochschulwechsel werden trotz angeblich gleichem Bachelor und Master die bislang erbrachten Leistungen nicht zwangsläufig anerkannt. In dem Punkt sollte man sich vor einem Wechsel eingehend informieren.

Entlastungsmöglichkeiten

Besser, als vor den Gebühren zu fliehen, ist es, sich über Befreiungsmöglichkeiten Gedanken zu machen. Studierende mit Kind werden oft von den Gebühren befreit und auch wer zahlende Geschwister hat, kann möglicherweise befreit sein. Menschen mit einer Behinderung zahlen häufig ebenfalls keine Semestergebühren.

Wer sich hier an den jeweiligen Universitäten informiert, kann vielleicht bares Geld sparen. Als letzter Ausweg bleibt vielen Studierenden dann noch der Gang zu den Eltern oder das Aufnehmen eines Nebenjobs.