Falsche Kalkulation - Eröhung der Studiengebühren kommen britischen Staat teuer zu stehen

Von Melanie Ruch
24. März 2014

Erst vor Kurzem hat Großbritannien die Höchstgrenze für Studiengebühren deutlich von 3.000 auf 9.000 Pfund erhöht. Eigentlich wollte der Staat dadurch einiges an Ausgaben für Bildung einsparen. Doch offenbar hat der Staat falsch kalkuliert, denn die Erhöhung der Studiengebühren könnte den Staat sogar noch mehr kosten als vor der Reform.

Der Grund: viele Studenten können sich die teuren Studiengebühren nicht leisten und sind daher auf ein Darlehen angewiesen. In Großbritannien werden die Darlehen von der "Student Loans Company" vergeben und die Konditionen sind für die Studenten sehr günstig. Das Darlehen zurückzahlen müssen nur diejenigen, die nach dem Ende ihres Studiums mindestens 25.000 Euro im Jahr verdienen. Die Laufzeit der Rückzahlung beträgt maximal 30 Jahre. Die Rückzahlungsbeträge, die bis dahin noch ausstehen, verfallen und das letztendlich auf Kosten des Staates.

Schon im vergangenen Jahr lag die Quote derjenigen, die ihr Darlehen nicht zurückzahlen mussten bei rund 40%. Berechnungen zufolge könnte sie nach der Reform sogar bei 45% liegen. Ab einem Prozentsatz von 48,6% würde der Staat mehr Geld verlieren als vor der Erhöhung der Studiengebühren.