Von "Schleckerfrauen" und "Moderner Tierhaltung" - Jury entscheidet über Unwort des Jahres

Von Katharina Cichosch
8. Januar 2013

An Vorschlägen mangelt es der Jury für das "Unwort des Jahres" eigentlich nie: Immer wieder erfinden Medien, aber auch Politiker Begriffe für aktuelle Zustände, die oft schon auf den ersten Blick reichlich befremdlich klingen.

Was zum Beispiel soll man sich unter den "Schlecker-Frauen" vorstellen? Und inwiefern kann der wohl mehr als beschönigende Begriff "moderne Tierhaltung" in Bezug auf massenhaft zusammengepferchte Nutztiere überhaupt vertreten werden?

Die Entscheidungen darüber, welcher Begriff 2012 besonders weit daneben lag, entscheidet Jahr für Jahr eine Jury aus Sprachwissenschaftlern und Politikexperten. Die Entscheidung soll am 15. Januar veröffentlicht werden. Vorschläge kann jeder Bürger einreichen, beschlossen wird das Unwort vom Expertengremium.

Dabei verfolgen die Initiatoren mit ihrer alljährlichen Unwort-Benennung auch pädagogische Absichten: Indem Begriffe und Wortneuschöpfungen genau unter die Lupe genommen werden, soll ein kritischer und somit sensiblerer Umgang mit der eigenen Sprache möglich sein.