Zuhören ist nicht gleich Zuhören

Zuhören kann in vier Formen unterschieden werden

Von Ingo Krüger
24. August 2011

Seit einigen Jahren erlebt das Zuhören in unserer Gesellschaft nach Einschätzung von Kommunikationswissenschaftlern eine Renaissance.

Das Zuhören wird als Schlüsselqualifikation für Beruf und Privatleben betrachtet. Doch Zuhören ist nicht gleich Zuhören. Fachleute unterscheiden vier Arten des Zuhörens.

Die vier Typen des Zuhörers

So gibt es die Pseudo-Zuhörer. Sie täuschen vor, an dem Gesagten ihres Gesprächspartners interessiert zu sein. Doch trotz bejahenden Kopfnickens und zustimmenden Worten geht es dem Pseudo-Zuhörer letztlich nur darum, seine eigene Meinung kundzutun und auch durchzusetzen. Kompromisse sind diesen Menschen fremd.

Der aufnehmende Zuhörer folgt meist schweigend den Worten eines Redners. Ob er diesen wirklich folgen kann oder will, ist nicht einfach festzustellen. Zumindest lässt er Zeit und Raum für selbst ausschweifendste Ausführungen. Allerdings verlaufen solche Gespräche meist sehr einseitig.

Der umschreibende Zuhörer nimmt die Worte auf und wiederholt sie. Er signalisiert so seine geistige Teilnahme an einer Unterhaltung. Eine eigene Meinung äußert er jedoch nur selten.

Am erfolgreichsten ist der aktive Zuhörer. Er nimmt nicht nur die Worte seines Gegenübers wahr, sondern auch dessen Gefühle. Zudem achtet er auch auf die Körpersprache. Diese Form des Zuhörens ermöglicht es, das Gesagte auch inhaltlich zu verstehen. So kann eine vertrauensvolle Beziehung entstehen, die auch für Kompromissbereitschaft sorgt. Der Gesprächspartner fühlt sich so am ehesten ernst genommen.