Erfolgsforschung - Fähigkeit zur Selbstkontrolle wichtiger als IQ und soziale Herkunft

Geringe Selbstdisziplin im jungen Alter führt später zu weniger Erfolgen

Von Frank Hertel
25. Januar 2011

Terrie Maffitt berichtet im Fachjournal "PNAS" von einer wirklich großangelegten Studie. Forscher von der Duke University im englischen Durham, haben 1000 Menschen 32 Jahre lang beobachtet. Und zwar von ihrer Geburt an. Man versuchte herauszufinden, welche Rolle die Fähigkeit zur Selbstkontrolle spielt.

Selbstbeherrschung im frühen Alter sorgt für mehr Wohlstand

Das Ergebnis war, dass Menschen, die im Alter von drei Jahren bereits vergleichsweise viel Selbstbeherrschung zeigten, im späteren Leben deutlich gesünder, wohlhabender und sozial bessergestellt waren als die weniger Selbstbeherrschten.

Um den Grad der Selbstkontrolle zu messen, befragten die Forscher Eltern und Lehrer; in späteren Lebensjahren wurden auch institutionelle Aussagen hinzugezogen. Außerdem wurden die Teilnehmer selbst regelmäßig befragt. Immer wurde ihre Frustrationstoleranz, ihre Beharrlichkeit, Sorgfalt, Geduld und Bedachtsamkeit getestet.

Intelligenz und soziale Herkunft sind nicht ausschlaggebend

Interessant ist, dass der Intelligenzquotient und die soziale Herkunft keine Rolle beim späteren Lebenserfolg spielten. Allein der Umstand, ob ein Kind mit drei Jahren selbstbeherrscht war oder nicht, war entscheidend.

Diejenigen mit wenig Fähigkeit zur Selbsdisziplin im Alter von drei Jahren, wurden später häufiger übergewichtig, hatten Zahnprobleme, verschuldeten sich leichter, waren öfter ungewollt schwanger, wurden leichter kriminell und drogenabhängig.

Allerdings betonten die Forscher, dass auch einige Teilnehmer, die als drei Jahre alte Kinder nicht diszipliniert waren, es später doch noch wurden. Es sei also kein festgelegtes Schicksal, sondern könnte durch staatliche Programme korrigiert werden.