Kalifornien - GPS-Tracker sollen Schüler am Schwänzen hindern

Schuleschwänzen ist ein großes Problem in den USA - GPS-Tracker soll Kinder verfolgen und motivieren

Von Matthias Bossaller
21. Februar 2011

Schuleschwänzen ist in Amerika ein ernstes Problem. Normalerweise ist es Aufgabe der Polizei, die notorischen Schwänzer dazu zu bringen, wieder ihrer Schulpflicht nachzukommen. Im kalifornischen Anaheim sollen nun GPS-Geräte dafür sorgen, dass die Jugend regelmäßig zur High School geht.

Vorerst wurde das System mit den so genannten GPS-Trackern bei Schülern der siebten und achten Klasse sechs Wochen lang getestet. Diejenigen, die vier Tage in der Woche unentschuldigt fehlten, wurden anhand des GPS-Trackers kontrolliert und animiert, zur Schule zu gehen.

Überwachung wie bei Schwerverbrechern

Morgens klingelt das Gerät wie ein Wecker, um die Jugendlichen darauf hinzuweisen, dass es nun Zeit ist, die Schule aufzusuchen. Im weiteren Tagesverlauf müssen sie fünf Mal einen Code eingeben: Wenn sie das Haus verlassen, und wenn sie in der Schule angekommen sind. Später zur Mittagspause und nach Schulende sowie um 20 Uhr. Ein Coach ruft die Heranwachsenden zudem drei Mal in der Woche an, um sich zu erkundigen, wie es so läuft.

In Baltimore und San Antonio half dieses Kontrollsystem, die Anwesenheit von 77 auf 95 Prozent zu steigern. Auch die Schulbehörde in Anaheim äußerte sich positiv und überlegt, das Projekt auszuweiten. Allerdings waren nicht alle Eltern von der neuen Maßnahme überzeugt. Ein Vater sieht die jugendlichen Schwänzer mit Kriminellen gleichgesetzt, die ständig überwacht würden.

In Amerika gilt permanentes Schuleschwänzen als Straftat. Im schlimmsten Fall droht den Jugendlichen Strafvollzug und den Eltern eine satte Strafe von 2000 Dollar.