Berlin versucht Schulschwänzer mit dem Einzug in ein Internat zu bekehren

Neues Vorgehen bei Schulwänzern: Mit dem Internat gegen Blaumacher

Von Melanie Ruch
1. Dezember 2010

Immer mehr Jugendliche in Deutschland nehmen ihre Schulpflicht nicht ernst und schwänzen regelmäßig die Schule, Tendenz steigend. Die meisten notorischen Schulschwänzer kommen aus Migrantenfamilien.

Im Jahr 2002 fehlten schätzungsweise 500.000 Schüler regelmäßig im Unterricht. In Bayern und Hamburg versucht man daher die Schwänzer mit Hilfe der Polizei dazu zu bringen ihrer Pflicht als Schüler nachzukommen.

Internat gegen Schule schwänzen?

In Berlin hingegen setzt man auf die strengen Regeln eines Internats. Das Internat "Leben und Lernen" in Berlin Neukölln, welches im Schuljahr 2009/2010 seine Pforten öffnete, betreut derzeit 12 Blaumacher.

Die Kinder und Jugendlichen verbringen während des Schuljahres die komplette Woche in der Einrichtung und werden dort von Lehrern und Psychologen betreut. Jeden Morgen müssen die Schulschwänzer um halb sieben aufstehen und sich für den Unterricht fertig machen. Alkohol, Drogen und Internet sind im Internat strengstens verboten.

Außerdem werden die Hausaufgaben täglich kontrolliert und es finden Diskussionen in der Gruppe statt, in denen die Probleme und Zukunftspläne der Jugendlichen besprochen werden. Die positive Resonanz zeigt sich vor allem darin, dass ein Schüler es bisher geschafft hat wieder auf eine normale Schule zu wechseln und diese nun auch regelmäßig besucht.