Probleme in der Schule: Unter- und Überforderung erkennen

Es ist wichtig, dass Sie Symptome richtig zuordnen und richtige Maßnahmen ergreifen

Von Cornelia Scherpe
14. Oktober 2015

Eltern sind besorgt, wenn Sohn oder Tochter im Schulalltag nicht zurecht kommt. Viele denken an eine Unterforderung, manche befürchten auch eine Überforderung. In beiden Fällen sollte gehandelt werden. Doch wie? Und woran erkennt man, in welche Kategorie der eigene Nachwuchs fällt?

Richtige Symptome erkennen

Beide Probleme äußern sich durch den Unwillen des Kindes, in die Schule zu gehen.

  • Manche zeigen das durch Traurigkeit,
  • andere werden aggressiv.

Auch körperliche Beschwerden wie

werden immer wieder zum Thema. Während einige Kinder diese Schmerzen vorspielen, haben andere tatsächlich bereits körperliche Beschwerden aufgrund der psychischen Belastung. Eltern sollten die Warnsignale immer ernst nehmen und frühzeitig das Gespräch mit dem Lehrer suchen. Dieser Austausch sollte unbedingt fernab von gemeinsamen Elternabenden und in einem ruhigen Rahmen stattfinden.

  • Hat das Kind im Unterricht und in Klassenarbeiten offensichtlich ein hohes Wissen und
  • fällt durch Langeweile auf,

handelt es sich vermutlich um eine Unterforderung.

  • Liegt dagegen ein Wissensrückstand vor und
  • die Kinder zeigen Angst vor mündlicher Mitarbeit und Tests,

ist eine Überforderung wahrscheinlich.

Eltern können auch (mit oder ohne Wissen der Schule) zu einer regionalen Schulberatungsstelle gehen. Dort wird intensiv über das Verhalten des Kindes gesprochen und der Nachwuchs auch zu spielerischen Untersuchungen mitgenommen. Auf Wunsch der Eltern gehen Mitarbeiter sogar zum Unterricht und beobachten so das Verhalten live.

Richtige Massnahmen ergreifen

Handelt es sich um eine Überforderung, sollte Förderunterricht angesetzt werden. In kleinen Gruppen, oder in einer privaten Nachhilfe, werden die Rückstände aufgeholt. Neben der Nachhilfe sind die Eltern gefragt, Hausaufgaben und Übungen auch im Alltag zu begleiten.

Bei einer Unterforderung sollten dagegen nicht einfach Klassen übersprungen werden, denn das führt oft zu sozialen Problemen. Besser ist es, mit dem Lehrer gemeinsam eine individuelle Förderung zu finden. Übt die Klasse gerade durch Wiederholen etwas, dass ein begabtes Kind bereits kann, bekommt es beispielsweise ein anderes Übungsblatt mit anspruchsvolleren Aufgaben.