Chronisch kranke Kinder und die Schule: Informationsdefizite kritisiert

Von Nicole Freialdenhoven
13. September 2013

Kinder, die unter chronischen Krankheiten wie Diabetes, Asthma, Epilepsie oder einem Herzfehler leiden, haben es in der Schule doppelt schwer: Durch ständige Arztbesuche sammeln sie Fehlstunden an, in denen sie Unterrichtsstoff verpassen und auf Sport müssen sie häufig ganz verzichten. Dazu kommen fehlende Kenntnisse der Lehrer im Umgang mit chronisch kranken Kindern, die die Situation häufig noch verschlimmern.

Als Beispiel führen Experten Diabetes mellitus an: Ein strenges Essverbot im Unterricht kann für die betroffenen Kinder problematisch werden, wenn der Blutzuckerspiegel sinkt und sie dringend Traubenzucker benötigen. Auch sollten die Lehrer Verständnis zeigen, wenn diabetische Kinder die kurzen Pausen überziehen, weil sie den Blutzuckerspiegel messen und möglicherweise Insulin spritzen müssen.

Häufig fürchten sich die Lehrer auch davor, kranke Kinder in ihrer Klasse zu haben, weil sie nicht wissen, was im Ernstfall zu tun ist. Hier helfen konkrete Absprachen, wie das eventuelle Verabreichen eines Notfallmedikamentes und Aufklärung: Epileptische Anfälle sehen zwar oft dramatisch aus, doch meistens reicht es schon, dem Betroffenen ein schützendes Kissen unter den Kopf zu legen, bis der Anfall vorüber ist. Weiterführende Maßnahmen, zum Beispiel das Setzen einer Insulinspritze, kann von Lehrern dagegen gar nicht verlangt werden.