Aus für Handys und WLAN an den Schulen?

Ausschuss des Europa-Rates spricht sich gegen gefährliche Strahlung an Schulen aus

Von Ingo Krüger
21. Mai 2011

Seit Jahren gibt es in Deutschland immer wieder Diskussionen um ein Verbot von Handys an Schulen. Mal tauschen angeblich eine Vielzahl von Schülern brutale Handyvideos untereinander aus, dann stört das Klingeln der Mobiltelefone den Unterricht.

Andere begründen ein Verbot mit dem Schutz der Kinder vor elektromagnetischen Strahlen. So auch ein Ausschuss des Europarates. Dieser will aus diesem Grund auch keine WLAN-Netze mehr an Schulen. Der Mobilfunk-Branchenverband GSMA weist dieses Ansinnen entschieden zurück. Dieser Plan sei politisch motiviert und entbehre jeglicher wissenschaftlicher Grundlage.

Gefährliche Strahlung oder reine Verbreitung von Panik?

Der Streit um die Schädlichkeit von Handy-Strahlung dauert schon seit Jahren an. Manche Studien stützen die These, dass die elektromagnetischen Strahlen den menschlichen Organismus schädigen, andere widerlegen sie. Eine neue Untersuchung des Europarates setzt das Risiko durch Handy-Strahlung mit den Gefahren gleich, die von Asbest, verbleitem Benzin und Tabak ausgehen.

Die EU-Mitgliedstaaten, zu denen auch Deutschland gehört, sollten daher alles unternehmen, was zu einer Verringerung der Strahlenbelastung in Schulen führe. Dies würde bedeuten, dass in Klassenzimmern Mobil- und Schnurlostelefone sowie WLAN-Systeme nicht mehr erlaubt wären.

Die GSMA will gegen diese Aufforderung ankämpfen. Die Behauptungen der Studie, mit der der Europarat seine Empfehlungen begründet, seien nicht objektiv und zudem unausgewogen, erklärte der Branchenverband.