Kinder ins Grüne: Schulen in der Natur machen klüger

Eine aktuelle Studie zeigt, dass Kinder stark vom Leben und Lernen jenseits von Betonflächen profitieren

Von Cornelia Scherpe
18. Juni 2015

Auch wenn in großen Städten viele Vorteile des Alltags warten, bevorzugen viele Familien das Leben in den etwas entfernteren und dafür grüneren Vorstädten. Wer ganz auf Beton verzichten möchte, wählt die umliegenden Dörfer und fährt lieber etwas länger bis zur nächsten Stadt.

Vorteile ländlicher Regionen

Eine aktuelle Studie zeigt, dass sich diese Entscheidung besonders für Eltern auszahlt, denn Kinder profitieren stark vom Leben jenseits der Betonflächen. Ältere Untersuchungen haben bereits gezeigt, dass durch den direkten Kontakt zur Natur das junge Immunsystem stärker wird.

Wer auf dem Bauernhof spielen darf und nicht zwanghaft von jedem Kontakt mit Dreck ferngehalten wird, hat später weniger Allergien und ist an sich seltener krank. Hier spielt auch der Fakt hinein, dass die Luftverschmutzung in ländlichen Regionen schwächer ist. Neben diesen körperlichen Aspekten zeigt die aktuellste Studie, dass Kinder vom Leben im Grünen offenbar auch intelligenter werden.

Kreativität beim Spielen im Freien

Man hatte 2.600 Jungen und Mädchen in die Untersuchung eingebunden. Beim Start der Studie waren die Kinder im Grundschulalter und wurden direkt kleineren Tests unterzogen. So fanden die Forscher spielerisch heraus, wie gut die Aufmerksamkeitsspanne entwickelt war und wie die Kinder an das Lernen herangehen.

In den kommenden Jahren wurden alle Jungen und Mädchen im Abstand von drei Monaten erneut getestet. So konnte für jedes Kind eine individuelle Entwicklungskurve festgehalten werden. Da man unterscheiden konnte, welche Kinder in der Stadt lebten und welche aus ländlichen Regionen kamen, bildete man entsprechend zwei Gruppen.

Dabei wurde auch die unmittelbare Grünfläche bei den Schulen und Elternhäusern ausgemessen. Es zeigte sich, dass die Kinder umso klüger wurden, je grüner die Schule gelegen war. Für die Wohnungen fand man keine Unterschiede. Die Natur direkt vor der Schule zu haben, fördert offenbar die Neugier der Jungen und Mädchen. Sie setzen sich mit vielen Dingen auseinander und zeigen beim Spielen im Grünen mehr Kreativität.