Zuviel Lärm in Schulen und Kitas: Schon Kinder von Hörschäden bedroht

Forschern zufolge kann ständiger Lärm bei Kindern zu Hörschäden und Lernproblemen führen

Von Nicole Freialdenhoven
21. April 2015

Der hohe Lärmpegel in Schulen und Kitas führt dazu, dass immer mehr Kinder mit Lernproblemen zu kämpfen haben und sogar von Hörschäden bedroht sind. Einer Untersuchung des Institutes für Audiopädagogik in Solingen-Ohligs ergab, dass in deutschen und dänischen Kitas ein regelmäßiger Schallpegel von 80 bis 90 Dezibel gemessen wird.

Beim Sport in der Turnhalle werden über 100 Dezibel erreicht und beim gemeinsamen Mittagessen sogar über 110 Dezibel. In den Schulen wurden ähnliche Werte gemessen.

Toleranzgrenze wird regelmäßig und fast ständig überschritten

Als gefährlich gilt ein regelmäßiges Überschreiten der Schwelle von 85 Dezibel: Ein Lärmpegel von 88 dB kann von Schülern nur noch maximal vier Stunden pro Tag ertragen werden, bei 91 dB sinkt die Toleranzgrenze auf zwei Stunden und bei 106 dB sogar auf nur noch vier Minuten. Der Lärm in Schulen und Kitas, sowie der Verkehrslärm im Freien und laute Beschallung aus Fernsehern und Musikplayern sorgen jedoch dafür, dass die Toleranzgrenze bei Kindern heute fast ständig überschritten wird.

Eltern sollten zumindest Zuhause für Ruhe sorgen

Nach Ansicht der Wissenschaftler führt dies auf Dauer nicht nur zu Hörschäden schon im jungen Alter, sondern auch zu Lernproblemen. Da gegen den Lärm in Schule und Kita oder auf den Straßen nicht viel auszurichten ist, sollten Eltern darauf achten, dass zumindest Zuhause öfter mal Ruhe herrscht - und Fernseher und Musikplayer ausgeschaltet bleiben.