Ausländische Kinder besuchen meistens Schulen in denen der Migrantenanteil vorherrscht

Von Ingrid Neufeld
19. Juli 2013

Migrantenkinder besuchen in Großstädten zu 70 Prozent Schulen, an denen überwiegend Kinder unterrichtet werden, die nicht deutscher Herkunft sind. Wer in einer Stadt wohnt, die über 100.000 Einwohner zählt und einen Migrationshintergrund hat, dessen Kinder besuchen zu 57 Prozent Grundschulen, bei denen ein hoher Zuwanderanteil vorhanden ist.

Anders ist es in Kleinstädten, wo nur 41 Prozent betroffen sind. Migrantenkinder gehen überall in Deutschland überdurchschnittlich oft in die segregierten Schulen. Das führt generell zu verminderten Startchancen. Das Leistungsniveau wird nicht vom Zuwandereranteil bestimmt, sondern von den sozioökonomischen Bedingungen, die im Elternhaus vorherrschen und davon, welches Leistungsniveau die Mitschüler aufweisen.

Da bildungsnahe Eltern - unabhängig von deren Migrationshintergrund- in der Regel Schulen ohne Zuwandereranteil wählen, gibt es in manchen Regionen Schulen mit einem sehr hohen Ausländeranteil. Das wiederum führt dazu, dass in diesen Schulen die Kinder insgesamt schlechtere Lernvoraussetzungen haben. Eigentlich müssten gerade die schwächsten Schüler auch die Schulen besuchen, die optimale Voraussetzungen bieten. Doch noch sind in Deutschland dafür die Chancen schlecht.

Langfristig bedeutet dies ein Umdenken, weg vom "deutschen Durchschnittsschüler" hin zur "interkulturellen Öffnung". Das geht nur wenn Lehrer und Erzieher besser auf diese Veränderungen vorbereitet werden.