Hinweise zum richtigen Zitieren

Zitieren bedeutet, einen Teil aus einem fremden Text zu entnehmen, um sie für eigene Zwecke zu nutzen. Da man nicht selbst der Verfasser ist, muss der Urheber zitiert werden. Zitieren und die Quelle angeben stehen in einem engen sowie direkten Zusammenhang. Rechtsgrundlage dafür ist der § 51 des Urheberrechtsgesetzes. Ein richtiges Zitieren kann, muss aber nicht zwangsläufig ein Plagiat sein, also die unrechtmäßige Aneignung fremden gedanklichen Eigentums. Informieren Sie sich über die richtige Vorgehensweise beim Zitieren.

Christian Steinfort
Von Christian Steinfort

Zitat: eine Definition

Als Zitat wird eine Textpassage bezeichnet, die aus dem textlichen Zusammenhang entnommen und für eigene Zwecke genutzt wird. Der Urheber wird, wie es umgangssprachlich formuliert wird, zitiert.

Das lateinische Wort "citatum" heißt zu Deutsch "angeführt" oder "aufgerufen" - es trifft den deutschen Begriff für "Zitat" oder "Zitieren" insofern recht genau. In einem Text, sei es für ein Printmedium oder im Internet, wird zwangsläufig auf Unterlagen und Informationen Dritter zurückgegriffen. Das ist nur dann nicht der Fall, wenn über ein aktuelles, neues sowie erstmaliges Ereignis berichtet wird.

Sobald auf eine Person, einen Sachverhalt oder auf eine Situation Bezug genommen wird, muss auch zitiert werden. Für den Zitierenden geht es jetzt darum, sachlich und verständlich deutlich zu machen, dass es sich um ein Zitat handelt.

Das Urheberrechtsgesetz (UrhG)

An dieser Stelle kommen das Urheberrechtsgesetz, kurz UrhG sowie die Quellenangabe ins Spiel. In § 51 UrhG ist die Zulässigkeit des Zitierens näher beschrieben. Nach § 62 UrhG sind Zitate mit eine Quellenangabe zu versehen.

Dem Zitieren sind sowohl rechtliche als auch ethische Grenzen gesetzt. So sollte nur so wenig wie möglich zitiert werden.

Dem Zitierenden muss bewusst sein, dass er einen eigenen und neuen Text schafft, buchstäblich schreibt. Dessen Inhalt ist sein eigenes Gedankengut. Dass dabei vorhandene und insofern fremde Quellen genutzt werden, ist nachvollziehbar.

Ferner muss das Zitat zweckbringend sein. Es muss inhaltlich zu dem eigenen Text passen und ihn sinnvoll ergänzen. Letztendlich muss das Zitat inhaltsgleich, also unverändert übernommen, und es muss als solches deutlich gekennzeichnet werden.

Von einem Zitat abzugrenzen sind Informationen, die nicht wörtlich, aber inhaltlich oder sinngemäß übernommen werden. Wenn ein Zitat nicht als solches deutlich gemacht wird, dann ist leicht die Grenze zum Plagiat überschritten.

Nimmt man auf eine Person, einen Sachverhalt oder auf eine Situation Bezug muss zitiert werden
Nimmt man auf eine Person, einen Sachverhalt oder auf eine Situation Bezug muss zitiert werden

Tipps zum richtigen Zitieren

Beim Zitieren kommt es darauf an, die Zitate so zu verwenden, dass sich der Text am Ende flüssig liest. Man unterscheidet mehrere Zitierweisen:

  • Wörtliches/direktes Zitat: Einfügung eines Originalzitats in den eigenen Text, Markierung durch Anführungszeichen
  • Indirektes Zitat: Zusammenfassung eines fremden Textes in eigenen Worten (Paraphrasieren), auch als zusammenfassende Wiedergabe bezeichnet
  • Verweis: ergänzende oder parallele Literatur wird angezeigt
  • Sekundärzitat/übernommenes Zitat/Zitat im Zitat: Zitieren aus einer anderen Quelle, da die originale nicht gefunden wurde

Beim wörtlichen Zitat ist neben den Anführungszeichen darauf zu achten, auch Fehler (z.B. aufgrund der alten Rechtschreibform) zu übernehmen. Diese werden jedoch mit [sic] gekennzeichnet, was "so lautet die Quelle" bedeutet. Möchte man bestimmte Teile auslassen, setzt man eine (...).

Bei Zitaten, die länger als drei Zeilen sind, rückt man diesen Textteil ein, um es vom restlichen Text abzusetzen. Fremsprachen werden - ausgenommen die englische Sprache - übersetzt.

Indirekte Zitate werden nicht in Anführungszeichen gesetzt. Trotzdem muss zu erkennen sein, wo sie anfangen und enden.

Korrekte Quellenangabe

Das richtige Zitieren ist gleichbedeutend mit einer korrekten Quellenangabe. Korrekt bedeutet in diesem Sinne sowohl formell als auch inhaltlich richtig und vollständig.

Zitate sind eine von mehreren verschiedenen Arten der Quellenangaben. Sie beziehen sich auf einen Wortlaut, der bereits verbal oder in Printform vorhanden ist. Andere Formen der Quellenangaben sind

  • Bildaufnahmen
  • Statistiken oder
  • Aufzeichnungen auf Tonträgern,
  • bis hin zu lebenden Zeitzeugen.

Beim Zitieren muss die Quellenangabe zwingend den Urhebernamen, den präzisen Titel der Quelle sowie das Veröffentlichungsjahr der Quelle enthalten, sprich nachweisen. Für das Druckwerk wie ein Buch gehört auch die Nummerierung derjenigen Seite dazu, auf der das Zitat nachzulesen ist.

Für ein Controlling zwischen Zitat und Quelle muss es mit wenigen Handgriffen möglich sein nachzulesen, ob beide Texte wirklich identisch sind. Hier erhalten Sie weitere Informationen zum Angeben von Quellen.

Fußnoten und Quellenverzeichnis

Bei einem professionellen Zitieren wird mit Fußnoten im eigenen Text und mit einem als Anlage beigefügten Quellenverzeichnis oder Quellennachweis gearbeitet. Das gewährleistet ein Höchstmaß an Lesbarkeit des eigenen Textes sowie der darin verwendeten Zitate.

Wenn hinter jedem Zitat direkt seine Quelle aufgeführt sein würde, dann wäre der Text buchstäblich zerrissen. Außerdem wäre es schwierig zu bewerten, wie das sumerische Verhältnis vom Text zu den Zitaten ist. Die Fußnoten werden laufend durchnummeriert, und diese Nummern korrespondieren mit den nummerierten Zitaten in dem Quellennachweis.

Änderungsverbot nach dem UrhG

Für alle Zitate gilt ein Änderungsverbot nach dem UrhG. Sie werden in Großzitate sowie in Kleinzitate unterteilt.

  • Mit den Großzitaten sind Werke in ihrer Gesamtheit angesprochen,
  • während sich die Kleinzitate auf auszugsweise Passagen beschränken.

Mit diesem Änderungsverbot verdeutlicht der Gesetzgeber den geistigen Schutz des Urhebers. Nach dem UrhG darf durchaus zitiert werden; aber wenn, dann auch so, dass die Quelle zweifelsfrei erkennbar, nachvollziehbar und nachprüfbar ist. Bei einem falschen oder unterlassenen Zitieren wird weniger nach Schuld und Ursache geforscht als vielmehr danach, ob es sich dabei oder dadurch um ein Plagiat handelt.