Handschrift - Smartphones behindern Kinder beim Schreiben lernen

Von Jutta Baur
17. Juni 2014

So früh Kinder heutzutage mit der modernen Technik in Berührung kommen, so deutlich fehlt es bei vielen an althergebrachten Fertigkeiten. Fachleute im Bereich Bildung beklagen, dass Kinder immer mehr die motorischen Fähigkeiten zur Ausbildung einer eigenen Handschrift verlieren.

Feinmotorik wird durch Tablets oder Smartphones nicht richtig ausgebildet

Es ist gar nicht so einfach, eine typische Handschrift zu entwickeln. Voraussetzung dafür ist beispielsweise das Üben durch das sogenannte Kritzel-Alphabet. Dabei werden Kreise, Zacken oder Schleifen malerisch aufs Papier gebracht. Am Ende steht dann die Verbindung der einzelnen Teile zu einer gebundenen, fließenden Schreibschrift.

Durch die Benutzung von Tablets oder Smartphones fehlt es an der nötigen Feinmotorik. Selbst das Schleifenbinden am Schuh ist für manche Kinder nicht mehr einfach zu bewerkstelligen. Wer immer nur tippt, hat wenige Chancen, die Finger ausreichend zu trainieren. Während die Kinder früher fast ständig in Bewegung waren und dabei ihre Sinne ausbilden konnten, verbringen sie heutzutage mehr Zeit sitzend. Nicht nur die Fertigkeiten im Kleinen bleiben auf der Strecke. Auch die Fähigkeit rückwärts zu gehen oder das Gleichgewicht auf einem Bein zu halten als Beispiel von Balanceübungen, nimmt ab.

Lateinische Schreibschrift bildet Feinmotorik besser aus als vereinfachte Ausgangsschrift

Für Experten ist es darum nötig, zu Beginn der Schullaufbahn größeren Wert auf das Schreibenlernen zu legen. Dies wäre ein Aufgabengebiet in der Lehrerausbildung. Die vereinfachte Ausgangschrift, die heute häufig unterrichtet wird, ist dabei keine Hilfe. Im Gegensatz dazu hat die lateinische Schreibschrift höhere Anforderungen und bildet damit die Feinmotorik besser aus.