Lärm belastet Kinder: Lesenlernen dauert länger in lauten Schulen

Norah-Lärmstudie deckt auf, dass das Lesenlernen in Schulen mit hohem Lärmpegel länger dauert als in ruhigem Umfeld

Von Nicole Freialdenhoven
5. November 2014

Kinder, deren Schulen unter starker Lärmbelastung leiden, lernen langsamer Lesen als Kinder an ruhigen Schulen. Dies ergab die sogenannte Norah-Lärmstudie (Noise-Related Annoyance, Cognition and Health), die das Bundesland Hessen in Auftrag gegeben hat um die Auswirkungen des Fluglärms rund um den Frankfurter Flughafen zu erforschen.

Fazit: Mit jeden 10 Dezibel Lärmpegel mehr wächst der Rückstand beim Lesenlernen um einen Monat im Vergleich zu Kindern, deren Schulen nicht unter Lärm leiden.

Diskrepanz durch Lärm

Geprüft wurden insgesamt 29 Schulen im Rhein-Main-Gebiet, deren Dauerschallpegel tagsüber bei 39 bis 59 Dezibel lag. Dabei wurden 1243 Zweitklässler, 85 Lehrer und 1185 Eltern nach ihrer Einschätzung zum Lärm befragt.

Auffällig dabei: Der Lärm schien Kinder ohne Migrationshintergrund weit mehr zu belasten als Kinder mit Migrationsunterschied, bei denen sich kaum Unterschiede in der Lesefähigkeit zeigten. Ein Grund für diese Diskrepanz wurde nicht genannt.

Fluglärmdebatte

Das Land Hessen freute sich über eine Versachlichung der Fluglärmdebatte und sprach von "messbaren, aber nicht dramatischen Auswirkungen des Fluglärms". Man nehme die Studienergebnisse sehr ernst und würde weiter "konsequent an der Reduzierung des Fluglärms arbeiten", so Regierungssprecher Michael Bußer.