Lernen ohne Anstrengung? Forscher entdecken, dass man Schlafenden nur bestimmte Töne vorspielen muss

Von Cornelia Scherpe
16. April 2013

Jeder Schüler und jeder Student hat wohl schon davon geträumt: Lernen im Schlaf. Der Gedanke, sich seitenlangen Lernstoff nur wenige Male durchzulesen und alle Informationen im wahrsten Sinne des Wortes über Nacht zu behalten, ist ein schöner Gedanke. Dieser Gedanke ist jedoch gar nicht so abwegig, wie Forscher nun betonen. Sie fanden heraus, dass man das Gedächtnis eines Menschen sehr leicht stimulieren kann.

Dabei geht es allerdings nicht darum, dem Betreffenden die Informationen während des Schlafens zu geben. Jeder muss sich den Stoff, den es zu lernen gilt, schon am Abend zuvor selbst durchlesen. Doch dann wird das Gedächtnis im Schlaf geschärft. Wie funktioniert das?

Hirnforscher wissen schon länger, dass unser Gehirn während wir Schlafen sehr fleißig ist. Es sortiert die am Tage gesammelten Informationen und ordnet sie entsprechend ein. Während dies geschieht, können Neurologen im Schlaflabor genau beobachten, wie die Hirnwellen verlaufen. Diese Wellen gilt es mit Tönen zu simulieren. Dem Schlafenden müssen lediglich Geräusche vorgespielt werden, die exakt diesen Wellen entsprechen.

Die Ohren nehmen dies wahr und leiten es an das Gehirn weiter. Dieses reagiert darauf mit einer Leistungssteigerung. Das Ergebnis ist, dass Personen sich am nächsten Morgen deutlich besser an das erinnern können, was sie am Vortag getan haben. Galt ihre Aufmerksamkeit dem Lesen von Informationen, sind diese nun mit größerer Wahrscheinlichkeit gefestigt.

Dass dies funktioniert, überprüften die deutschen Forscher im Schlaflabor. Insgesamt konnten sie mit elf Freiwilligen arbeiten. Jeder wurde zwei Nächte überwacht, wobei nur in einer davon die passenden Töne zur Hirnaktivität abgespielt wurden. Genau nach diesen Nächten fiel den Probanden das Erinnern an Informationen aus einem Gedächtnisspiel vom Vortag leichter.