Sport nach dem Lernen erhöht den Erfolg

Studie macht deutlich, dass sich sportliche Betätigung mit Zeitverzögerung positiv auf den Lernerfolg auswirkt

Von Cornelia Scherpe
8. Juli 2016

Durch Lernen und Gedächtnisspiele hält man den Geist fit und durch Sport den Körper. Diese Ansichten sind zwar richtig, aber nicht die ganze Wahrheit, denn Forscher haben herausgefunden, dass Sport indirekt auch den Lernerfolg steigert.

Sport nimmt Einfluss auf das Erinnerungsvermögen

Britische Wissenschaftler baten gesunde Menschen sich zunächst 40 Minuten lang mit einem Gedächtnisspiel zu beschäftigen. Im Anschluss daran wurden willkürlich drei Gruppen gebildet:

  1. Die einen machten keinen Sport,
  2. die anderen entweder sofort nach der Lerneinheit oder
  3. vier Stunden danach.

Die zwei Sportgruppen mussten dafür 35 Minuten auf einen Ergometer. Nach zwei Tagen wurden die Probanden erneut eingeladen und die Lernerfolge aus dem Gedächtnisspiel überprüft. Außerdem wurde mittels MRT die Leistung des Gehirns beobachtet.

Kein Sport und sportliche Aktivität direkt nach dem Lernen hatten weniger Einfluss auf den Lernerfolg als das Training nach vier Stunden. Personen aus dieser dritten Gruppe konnten sich am besten an die Inhalte des Lernspiels erinnern und auch ihr Hippocampus zeigte deutlich, dass das Gehirn besser mit den Daten umging.

Katecholamine im Fokus der Forscher

Warum Sport mit Zeitverzögerung diese Wirkung auf das Gehirn hat, können die Forscher nicht sagen. Sie haben die Theorie, dass die sogenannten Katecholamine eine Rolle spielen. Katecholamine sind Botenstoffe wie Adrenalin und Dopamin. Sie werden beim Sport vermehrt ausgeschüttet und wirken im gesamten Körper.

Der veränderte Stoffwechsel könnte auch auf das Gehirn wirken und die Bemühungen, neue Inhalte langfristig zu speichern, unmittelbar unterstützen. Weshalb es dafür aber eine Zeitversetzung für Beginn des Sports geben sollte, ist völlig unklar.