Reizüberflutung im Klassenzimmer - Zuviel Deko hält Schüler vom Lernen ab

Von Nicole Freialdenhoven
17. Juni 2014

In deutschen Klassenzimmern ist es in den letzten Jahren immer bunter geworden. Wo früher bestenfalls einmal eine Weltkarte hing, reihen sich heute bunte Schaubilder aneinander, die das ABC, exotische Tiere, die Jahreszeiten und vieles mehr darstellen. Für die Schüler mögen die vielen bunten Grafiken eine heimeligere Atmosphäre schaffen, doch Psychologen stellten fest, dass zu viel Deko die Konzentration nachhaltig stört.

Bunte Schaubilder können die Konzentration der Schüler stören

Die Studie mit nur 24 Probanden im Alter zwischen fünf und sechs Jahren an der amerikanischen Carnegie Mellon University ist zwar zu klein um daraus allgemeingültige Schlüsse zu ziehen, doch die Resultate waren eindeutig. In einem bunt dekorierten Klassenzimmer schweiften die Blicke der Schüler zu 38 Prozent der Zeit im Raum umher, während sie ihrer Lehrerin beim Vorlesen zuhörten.

In einem kargen Klassenzimmer mit leeren Wänden war es dagegen nur 28 Prozent der Welt. Bei anschließenden Befragungen der Schüler ergab sich dann auch, dass die Kinder im bunten Zimmer weniger gelernt hatten als im nüchternen Zimmer.

Studie zu klein für allgemeingültige Schlüsse

Allerdings ist dies kein Grund für Klassenlehrerinnen, sämtliche bunten Poster zu entfernen, denn nicht nur die geringe Zahl der Studienteilnehmer, auch die kurze Zeit des Experimentes ließen keine echten Rückschlüsse zu. Dazu kam, dass die Deko für die Schüler neu war. Im regulären Klassenzimmer werden auch die schönsten Bilder irgendwann langweilig, wenn sie täglich betrachtet werden.