Das Dasein als Lehrer ist hart - viele wollen vor 65 Jahren in die Rente

Von Cornelia Scherpe
16. Februar 2012

Kaum ein Beruf gilt als geistig so anstrengend wie das Dasein als Lehrer. Man muss mit dem Wissen der Zeit mithalten, hat oft Ärger mit den Schülern und fühlt sich auch vom Kontakt mit unliebsamen Kollegen häufig überfordert. Daher ist es für viele Lehrerinnen und Lehrer völlig undenkbar, bis zu 65 Jahren jeden Tag in der Schule zu stehen.

Dies zeigt eine aktuelle Studie, die in Erfahrung bringen wollte, wie der Schulalltag auf Lehrkräfte wirkt. Eine sehr aussagekräftiges Ergebnis: jeder fünfte der Lehrerinnen und Lehrer glaubt, dass sie oder er vor 65 Jahren in die Rente gehen wird und zwar wegen einer nachlassenden Gesundheit. Befragt wurden 1.3000 Lehrkräfte. Sie deckten eine Altersspanne von 24 Jahren bis 65 Jahren ab und kamen von 29 verschiedenen Schulen. Nur 41 Prozent der Befragten glaubten, dass sie bis zur offiziellen Rente durchhalten, das ist also weniger als die Hälfte. Zwischen den Geschlechtern zeigten sich dabei auch ein deutlicher Unterschied. Lehrerinnen glauben eher, dass sie nicht bis 65 Jahren durchhalten, die Männer geben sich da stärker.

Aktuell sind sogar 22 Prozent der Lehrkräfte dienstunfähig. Als Gründe stehen dabei fehlende Erholung und Überforderung durch Schüler und Kollegen im Raum. Elf Prozent der Lehrer stellen daher vor 65 Jahren schon einen Antrag auf Rente. 2009 haben nur 40 Prozent aller Lehrer tatsächlich bis 65 Jahren in ihrem Beruf gearbeitet.