Tabu-Bruch an der Uni Rostock: Professor beaufsichtigte Klausur per Kamera

Von Laura Busch
20. Februar 2012

Ein Professor an der Uni Rostock hat im Fach Mathematik eine Klausur seiner Studenten per Videokamera beaufsichtigt. Der Grund: Der Mann fühlte sich bei einer Anzahl von 120 Studenten, die die Klausur angetreten hatten, überfordert. Es sei sehr schwer, so viele Menschen gründlich zu bewachen, wenn es um eine Klausur ginge, so der Professor. Er habe nur seinen Job gut machen wollen, denn sonst könne man das Kontrollieren von Klausuren ja auch gleich lassen. Dass sein Vorgehen nicht rechtens gewesen sei, habe er nicht gewusst. Er habe einen Fehler gemacht.

Die Studenten gehörten zum Bereich der Wirtschaftswissenschaften. Der Vorfall kam ans Licht, weil sich eine Studentin von der Lautstärke der Videoanlage gestört fühlte. Sie alle haben nun theoretisch das Recht, ihre Klausur annullieren zu lassen. Er gehe nicht davon aus, dass viele dieses Angebot annehmen würden, so der Professor, doch wer dies wolle, könne es selbstverständlich gerne tun. Die Uni Rostock äußerte sich bisher nicht.